Wiener Börse

ATX schließt im Plus

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Finanzminister Schelling "weiß nichts" von Telekom-Kapitalerhöhung.

Die Wiener Börse hat am Montag mit Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg 18,87 Punkte oder 0,74 Prozent auf 2.552,31 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 13 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.539,00 Punkten.

Nachdem die vergangene Woche mit einem Verhandlungsmarathon zwischen Griechenland und seinen Gläubigern begonnen hatte, ging es diesmal ruhiger zu: Die Banken in Griechenland hatten nach drei Wochen Pause wieder geöffnet, jedoch nur mit sehr eingeschränktem Kapitalverkehr. Außerdem traten mehrere mit den Kreditgebern vereinbarte Steuererhöhungen in Kraft. Der griechische Aktienhandel bleibt unterdessen weiter ausgesetzt.

Zudem überweist die Athener Regierung von den 7,16 Mrd. Euro, die aus dem früheren Rettungsschirm als Brückenfinanzierung heute erhalten wurden, umgehend mehr als 6 Mrd. Euro an die internationalen Gläubiger zurück. Es handelt sich dabei um Forderungen der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der griechischen Notenbank.

In Wien rutschten die Aktien von Schoeller-Bleckmann Oilfield mit minus 4,53 Prozent ans untere Ende des prime market. Demgegenüber legten OMV 0,38 Prozent zu. Gut gesucht zeigten sich Andritz (plus 2,62 Prozent) und AT&S (plus 4,07 Prozent).

Die medial kolportierte Kapitalerhöhung bei der Telekom Austria ist zu Miteigentümer-Vertreter Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) noch nicht durchgedrungen. "Ich weiß nichts davon. Es wurde noch kein Antrag auf Kapitalerhöhung gestellt, von dem ich weiß", sagte er. Ob die Republik Österreich - via der Staatsholding ÖBIB - bei einer möglichen Telekom-Kapitalerhöhung mitziehe, hänge von der Verwendung des Geldes ab.

Unterdessen prüft die Finanzmarktaufsicht (FMA), ob der Abgang von Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter rechtzeitig mitgeteilt wurde. Wie die "Presse" (Online) berichtet, werde untersucht, ob die Ad hoc-Meldung vom 15. Juni rechtzeitig gewesen sei. Telekom Austria notierten um 1,38 Prozent höher bei 5,97 Euro.

Erste Group legten 0,91 Prozent zu. Eigentlich wollte Erste-Chef Andreas Treichl zur Vorlage der Halbjahreszahlen am 7. August einen Abschluss in Ungarn berichten: Bis dahin wollte er über einen Teilverkauf der Ungarn-Tochter handelseins sein, bis zu je 15 Prozent sollen an den ungarischen Staat und an die Osteuropabank EBRD abgetreten werden. Der Deal verzögert sich aber um einige Monate, mindestens bis in den Herbst. In der Bank ist man "zuversichtlich, dass es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Einigung kommt", sagte ein Sprecher
 

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