Wiener Börse

ATX schließt tief im Minus

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Schwaches Umfeld - Neue Sorgen um Spanien belasten.

Belastet durch die sich verstärkenden Unsicherheiten bezüglich der Situation in den Euro-Peripherieländern hat die Wiener Börse die Sitzung am Mittwoch bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Auch das europäische Umfeld tendierte klar im negativen Bereich.

   Der ATX fiel 45,38 Punkte oder 2,35 Prozent auf 1.884,59 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 45 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.930 Punkten.

   Zu den bereits seit einigen Tagen schwelenden Sorgen um Spanien kamen zur Wochenmitte neue Negativ-Nachrichten aus der Eurozone hinzu und setzten die Aktienmärkte europaweit deutlich unter Druck. Vor allem die mangelnden Fortschritte der spanischen Regierung bezüglich der Bankia-Sanierung sowie eine enttäuschend verlaufene italienische Anleihen-Auktion schürten erneute Verunsicherung unter den Anlegern, hieß es vom Markt.

   Die Unsicherheit bei den Investoren spiegelte sich unter anderem bei den Bankwerten wider. In einem europäischen Branchenvergleich zeigte sich der Sektor klar im roten Bereich. Auch die heimischen Schwergewichte Erste Group (minus 4,72 Prozent auf 14,05 Euro) und Raiffeisen (minus 4,26 Prozent auf 22,50 Euro) gingen mit kräftigen Kursverlusten aus der Sitzung.

   Zudem ging es für Andritz bergab. Die Titel fielen um 1,77 Prozent auf 41,26 Euro, nachdem sie am gestrigen Dienstag noch auf einen Rekordschlusskurs von 42,00 Euro klettern konnten. Gestützt hatte die angekündigte Übernahme des deutschen Metallpressen-Herstellers Schuler.

   Zahlen legte zur Wochenmitte voestalpine vor, die Titel gaben deutliche 3,53 Prozent auf 20,50 Euro ab. Wegen einer 205 Mio. Euro schweren Vorsorge für das laufende Schienenkartellverfahren sowie wegen der Schließung der Schienenfertigung in Deutschland erlitt der Stahlkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 trotz eines Umsatzrekords einen Gewinneinbruch.

   Auch das operative Ergebnis (EBIT) der voest verschlechterte sich im Jahresabstand von 984,8 auf 704,2 Mio. Euro. Nach Meinung der Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) konnten das bereinigte Ebit für das Gesamtjahr sowie das Umsatzwachstum im vierten Quartal jedoch die Markterwartungen übertreffen. Aufgrund des nüchternen Ausblicks für die Realwirtschaft bleiben die Analysten aber bei ihrer "Hold"-Empfehlung.

   Im Anschluss an die am gestrigen Dienstag veröffentlichten conwert-Zahlen haben die Analysten der Erste Group ihre Anlageempfehlung für die Aktien des Immo-Entwicklers bei "Halten" bestätigt. Das Kursziel wurde bei 9,50 Euro festgesetzt. Bis Handelsschluss legten conwert 0,98 Prozent auf 8,51 Euro zu und setzten sich damit an die Spitze der Kurstafel.

   Auch Verbund konnten sich mit plus 0,13 Prozent auf 18,59 Euro in der Gewinnzone halten. Der Stromkonzern Verbund hat den Verkauf seines 45-Prozent-Anteils an der Gletscherbahnen Kaprun AG (GBK) finalisiert. Käufer ist wie erwartet die Kapruner Tourismus Holding GmbH, die schon jetzt rund die Hälfte der Gletscherbahnen-Anteile besitzt.
 

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