Sorgen nehmen zu

Börse Tokio schließt in der Verlustzone

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Nikkei-225 Index sank um 158,85 Punkte oder 1,65% auf 9.449,47 Zähler.

Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch den Handel mit schwächeren Notierungen beendet. Der Nikkei-225 Index sank um 158,85 Punkte oder 1,65 Prozent auf 9.449,47 Zähler. Der Topix Index schloss mit 861,10 Einheiten und einem Minus von 7,03 Punkten oder 0,81 Prozent. Der Umsatz belief sich auf rund 2.288,26 (Vortag: 2.118,53) Mio. Aktien. 726 Kursgewinnern standen 862 -verlierer gegenüber. Unverändert notierten 90 Titel.

Sorgen nehmen zu
Die Sorge um eine atomare Katastrophe in Japan hat am Mittwoch wieder zugenommen und auch an den Börsen ihre Spuren hinterlassen. Darüber hinaus beschäftigten die möglichen Kosten des Erdbebens, des Tsunamis und der anhaltenden Gefahr eines GAU die Marktteilnehmer. Noch am Vortag hatte der japanische Leitindex von der Hoffnung profitiert, dass die Lage im havarierten Atomkraftwerk Fukushima schon bald unter Kontrolle gebracht werden kann.

Im Nordosten Japans hatte es zudem erneut heftige Nachbeben gegeben und die Lage im havarierten Atomkraftwerk Fukushima sei nach wie vor angespannt. Die Nervosität sei weiter hoch, sagte ein Händler. Das äußere sich in den immer noch starken Kursschwankungen. In den Tagen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami war der Nikkei vor allem wegen der Furcht vor einer Zuspitzung der Atomkatastrophe von zuvor mehr als 10.000 Punkte bis auf fast 8.200 Zähler gefallen.

Milliarden-Schäden
Unterdessen gibt es offenbar eine erste Schätzung der japanischen Regierung zu den Schäden des verheerenden Erdbebens und Tsunamis. Diese könnten sich einem Bericht zufolge auf bis zu 25 Billionen Yen (rund 220 Mrd. Euro) belaufen. Die Regierung gehe in seiner aktuellen Schätzung von direkten Schäden aus der Naturkatastrophe von 15 bis 25 Bill. Yen aus, heißt es in einem Bericht der gewöhnlich gut informierten Zeitung "Nikkei". Dies wären deutlich mehr als beim Erdbeben von Kobe im Jahr 1995, als sich die Schäden auf circa 10 Bill. Yen beliefen.

In der Kostenschätzung seien die Schäden an Straßen, Häusern, Fabriken und anderen Bauobjekten berücksichtigt. Nicht enthalten seien direkte und indirekte Kosten für die Atomkatastrophe. Die Regierungsschätzung solle am Mittwoch veröffentlicht werden. Bisher gibt es verschiedene Schätzungen von privaten Forschungsinstituten, die von Erdbeben- und Tsunamischäden zwischen 10 und 20 Bill. Yen ausgehen. Die Regierungsprognose soll als Grundlage für die Wiederaufbaupläne und die dafür notwendigen Nachtragshaushalte dienen.

Zu den Gesprächsthemen im Handel gehörte einmal mehr der Betreiber des AKW Fukushima, Tokyo Electric Power (Tepco). Laut Informationen des Fernsehsenders NHK hat Tepco die großen Banken des Landes um Notkredite in Höhe von 1,5 Bill. Yen gebeten. In Medienberichten hieß es, die Banken seien bereit dazu. Die Papiere konnten ihre zwischenzeitlichen Gewinne allerdings nicht halten und gingen mit einem Kursverlust von 4,46 Prozent bei 1.049 Yen aus dem Handel.

Zu den vereinzelten Gewinnern zählten auch die Aktien des Zementherstellers Taiheiyo Cement. Sie zogen um 3,38 Prozent auf 153 Yen an. Der Konzern hatte zuvor seine Dividendenprognose angehoben. Zudem schauen Börsianer derzeit sehr genau, welche Werte beim bevorstehenden Wiederaufbau zu den möglichen Profiteuren gehören könnten.

Toyota (minus 1,20 Prozent auf 3.305 Yen) und Sony (minus 0,15 Prozent auf 2.596 Yen) gehörten hingegen zu den Verlierern. Bei beiden Konzernen kommt es wegen der Folgen der Naturkatastrophe zu Produktionsverzögerungen.

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