Dubai: Deutsche rechnen mit Auftragseinbußen

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Die Finanznot des Emirats Dubai wird aus Sicht der Wirtschaft auch in Deutschland Spuren hinterlassen. Nachhaltige Auswirkungen auf die Konjunktur sind nach Einschätzung des DIHK-Hauptgeschäftsführers Martin Wansleben zwar nicht zu erwarten. Die deutsche Industrie müsse sich aber auf deutliche Auftragseinbußen einstellen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Auch der psychologische Effekt sei nicht zu verachten. "In der aktuellen labilen Situation ist jeder Rückschlag gefährlich. Vor diesem Hintergrund ist Dubai durchaus ein Schlag ins Kontor." Dubai sei über viele Jahre hinweg ein wichtiger Markt gewesen für jeden, "der Produkte und Leistungen rund ums Bauen liefert - von der Bohrmaschine über Bagger bis zu Armaturen und Fenstern", fügte er hinzu. "Viele Unternehmen werden betroffen sein."

Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise rechnet wegen der Geldprobleme Dubais nicht wie beim Zusammenbruch der US-Traditionsbank Lehman Brothers mit einem Flächenbrand in der Finanzbranche. "Die Ausmaße sind bei weitem nicht so dramatisch wie nach der Lehman-Pleite", sagte Heise der "Berliner Zeitung".

Internationale Banken dürften zwar deshalb neue Abschreibungen erleiden, die Weltwirtschaft aber nicht aus der Bahn geworfen werden. Die Nachbarstaaten Dubais würden einen Staatsbankrott Dubais nicht zulassen. "Ich gehe davon aus, dass die Dubai-Krise im Wesentlichen auf die arabische Region begrenzt bleiben wird und nicht auf andere Schwellenländer überschwappt", fügte er hinzu.

Daimler setzt ungeachtet der Schuldenkrise am Golf weiter fest auf seine beiden arabischen Großaktionäre. Die Lage in Dubai stehe nicht in Verbindung mit unseren Ankeraktionären in der Region, sagte Finanzchef Bodo Uebber der "Süddeutschen Zeitung". In der Hand Kuwaits und des staatlich kontrollierten Fonds Aabar aus Abu Dhabi liegen insgesamt 16 % der Daimler-Anteile.

Dubai hat einen Zahlungsaufschub für seine hoch verschuldeten Bauentwickler beantragt und damit weltweit die Finanzmärkte verunsichert. Abu Dhabi will dem Nachbar-Emirat nun unter die Arme greifen. Einen Blankoscheck für das Nachbarland werde es aber nicht geben, sagte ein Regierungsvertreter des weltweit drittgrößten Ölexporteurs. Die Hilfe werde von Fall zu Fall gewährt. Viele Investoren hatten damit gerechnet, dass das wohlhabende Abu Dhabi für Dubai ein komplettes Sicherheitsnetz aufspannen werde.

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