Marktteilnehmer verwiesen auf vorsichtige Töne und eine wieder gestiegene Nervosität.
Die großen europäischen Aktienbörsen zeigten sich zur Wochenmitte überwiegend von ihrer schwächeren Seite. Nach recht festem Beginn drehten die Indizes im Tagesverlauf sukzessive nach unten ab. Marktteilnehmer verwiesen auf vorsichtige Töne und eine wieder gestiegene Nervosität unter den Investoren vor dem anstehenden EU-Gipfel.
Am Vormittag hatten die Märkte noch von der Hoffnung auf entschiedene Schritte zur Lösung der Schuldenkrise der Eurozone profitieren können. Die im Tagesverlauf aber wieder deutlich gesunkenen Erwartungen an das Treffen der Staats- und Regierungschefs trübten auch die Stimmung an den Aktienmärkten.
Aus deutschen Regierungskreisen ist zu hören gewesen, dass nicht mit einem Durchbruch im Kampf gegen die Schuldenkrise der Eurozone gerechnet werde. Viele der europäischen Protagonisten hätten den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt, hieß es. Ein Händler verwies insbesondere auf einen ähnlichen Kommentar der US-Bank Goldman Sachs, die vor einer Enttäuschung der gestiegenen Erwartungen gewarnt habe.
Die Abschläge erfolgten auf breiter Front. In einem Branchenvergleich zeigten sich fast alle Sektoren mit negativen Vorzeichen. Unter den größeren Verlierern fanden sich Aktien aus dem Finanzsektor und Titel aus dem Rohstoff-Bereich.
Die Aktien der ING Groep rutschten als einer der größten Verlierer im Euro-Stoxx-50 um 4,70 Prozent auf 6,006 Euro ab. Das niederländische Finanzhaus rechnet für das vierte Quartal mit einer Milliardenbelastung durch seine US-Versicherungstochter. Angekündigt wurde eine Abschreibung zwischen 0,9 und 1,1 Milliarden Euro im Geschäft mit fondsgebundenen Rentenversicherungen.
Sehr schwach zeigten sich auch die Titel der Deutschen Börse mit einem Abschlag von 5,51 Prozent auf 42,285 Euro. Societe Generale mussten ein Minus von 1,33 Prozent auf 20,00 Euro verbuchen und BBVA gaben um 2,00 Prozent auf 6,576 Euro nach. In Mailand büßten Intesa SanPaolo 2,77 Prozent auf 1,30 Euro ein und UniCredit schlossen 2,42 Prozent tiefer bei 0,805 Euro.
In Paris gaben die Papiere von Air-France-KLM nach vorgelegten Umsatzzahlen leicht um 0,32 Prozent auf 4,335 Euro nach. Die Fluggesellschaft hat im November ein Plus bei den Passagieren verbucht und auch die Auslastung der Flieger verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr.