Zum Wochenende

Europas Leitbörsen mehrheitlich im Plus

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Schlechter als erwartet ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt stützten.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag nach einem bewegten Handelstag mehrheitlich mit Gewinnen ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verteuerte sich um 29,22 Einheiten oder 1,05 Prozent auf 2.803,42 Zähler.

Nachdem die Konjunkturdaten aus dem europäischen Raum wenig Impulse setzen konnten sorgte der US-Arbeitsmarktbericht für einen Kursanstieg an den wichtigsten europäischen Handelsplätzen. Die schlechter als erwartet ausgefallenen Daten haben die Sorgen um eine möglicherweise bevorstehende Drosselung der Anleihenkäufe der US-Notenbank Fed gedämpft. Die Rückführung der ultralockeren Geldpolitik wurde zuletzt an die weitere Entwicklung am US-Arbeitsmarkt gekoppelt.

Zwischenzeitlich drückten neueste Entwicklungen um den Syrien-Konflikt die Kurse ins Minus. Die Aussage von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, im Falle einer externen Attacke Syrien unterstützen zu wollen, belastete besonders.

Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ist in den USA im August um 169.000 Stellen gestiegen, während Ökonomen mit einem Zuwachs um 180.000 Stellen gerechnet hatten. Zudem wurde die Entwicklung der beiden Vormonate nach unten korrigiert. Allerdings konnte die gesondert berechnete Arbeitslosenrate mit einem Rückgang von 7,4 im Vormonat auf 7,3 Prozent überraschen.

Das europäische Branchenbild wurde am letzten Handelstag der Woche von einer positiven Branchenstudie der Societe Generale zum Versorgungssektor geprägt. In einem europäischen Branchenvergleich zeigte sich die Versorgerindustrie an erster Stelle mit einem Plus von 2,62 Prozent. Als schwächster Sektor rangierte die Medienindustrie mit einem Minus von 0,25 Prozent.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 notierten RWE-Papiere als größter Tagesgewinner mit plus 6,42 Prozent bei 23,275 Euro. Ebenfalls gut gesucht notierten Enel mit plus 4,65 Prozent bei 2,61 Euro und E.ON mit einem Kursgewinn von 4,91 Prozent bei 12,705 Euro. Am Ende des Kurstableaus des europäischen Leitindex notierten Deutsche Telekom mit einem Abschlag von 1,89 Prozent bei 9,634 Euro.

Unternehmensseitig gab Air Berlin leicht rückläufige Passagierzahlen für August bekannt. Die Zahl der Fluggäste sank um 5,3 Prozent auf knapp 3,4 Millionen. Die Aktien der angeschlagenen Fluglinie legten um 0,53 Prozent auf 1,88 Euro zu.

Beachtung fand am Morgen ein Zeitungsbericht laut dem der mögliche Rücktritt des Volkswagen-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piech in Aussicht gestellt wurde. Volkswagen selbst dementierte den Bericht, wonach der 76-Jährige seinen Posten aufgrund seines Gesundheitszustandes zurücklegen würde, umgehend. Volkswagen-Vorzüge gingen nahezu unverändert mit einem Minus von 0,12 Prozent bei 171,80 Euro ins Wochenende.

Ebenfalls aus der Automobilindustrie vermeldete Daimler die Auftragsfertigung für VW auslaufen lassen zu wollen. Durch eine Neuordnung der Produktion wird von 2017 an kein Transporter mehr für VW produziert und der 2016 auslaufende Kooperationsvertrag nicht verlängert. Daimler-Anteilsscheine stiegen um 0,91 Prozent auf 54,56 Euro.

Analystenstimmen prägten zudem das Tagesbild an den wichtigsten europäischen Handelsplätzen. Die Einstufung von Siemens-Aktien wurde von den Finanzexperten der Societe Generale von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Das Kursziel wurde ebenfalls von 88 auf 100 Euro angehoben. Die Analysten verweisen auf den Führungswechsel an der Unternehmensspitze, bei dem der ehemalige Finanzvorstand als Vorstandschef den Fokus unter anderem auf Finanzmanagement und Risikokontrolle sowie die Neuausrichtung des Portfolios legen dürfte. Siemens-Papiere rückten um 3,01 Prozent auf 87,15 Euro vor.
 

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