Sorgen um US-Geldpolitik halten an - US-Daten im Blick.
Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Belastet hatten die anhaltenden Sorgen um eine Drosselung der ultralockeren US-Geldpolitik noch in diesem Jahr, hieß es. Der Euro-Stoxx-50 gab um 16,22 Einheiten oder 0,57 Prozent auf 2.835,86 Zähler ab.
Die Befürchtungen der Anleger basierten Börsianern zufolge vor allem auf den neusten Daten zum US-Arbeitsmarkt. So waren die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 320.000 Anträgen besser ausgefallen als erwartet. Die US-Notenbank Fed macht eine mögliche Reduzierung ihrer Anleihekäufe von einer Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt abhängig. Sollte die Fed tatsächlich bald den Billiggeld-Hahn etwas zudrehen, würde auch den Aktienmärkten weniger Liquidität zufließen.
Daneben rückten am Nachmittag weitere US-Daten in den Blickpunkt. So konnten der Empire-State-Index, der Frühindikator für das verarbeitende Gewerbe in der Region New York, sowie die Daten zur US-Industrieproduktion die Markterwartungen nicht erfüllen. Darüber hinaus hat sich in den USA das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im August überraschend deutlich eingetrübt.
Unter den europäischen Sektoren zeigten sich vor allem Rohstoffwerte sehr schwach. Dementsprechend sackten ArcelorMittal um 2,49 Prozent auf 10,365 Euro ab und waren damit der zweitschwächste Wert im Euro-Stoxx-50. Stärkere Kursverluste gab es nur in RWE zu beobachten, welche 2,88 Prozent auf 20,74 Euro einbüßten. Analysten reagierten negativ auf den mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht vom Vortag, hieß es.
Auch Freizeit- und Transportwerte waren am Donnerstag verstärkt unter den Kursverlierern zu finden. Ein Händler sah vor allem die Unruhen in Ägypten als Belastung. Unter anderem schlossen Lufthansa um 2,31 Prozent leichter bei 14,38 Euro. Tui-Aktien gaben 4,51 Prozent auf 9,39 Euro ab.
Auch der Öl- und Gaskonzern BG Group litt unter den neuen Unruhen in Ägypten, hieß es aus dem Handel. Der Konzern habe in dem Land einen Produktionsanteil von 20 Prozent. In London die Titel um 2,36 Prozent auf 1.178,0 Pence.
In Zürich rutschten die Aktien der Zurich Insurance um deutliche 3,61 Prozent auf 243,0 Schweizer Franken ab. Händler werteten die Zahlen des Schweizer Versicherers zum zweiten Quartal als Enttäuschung. Zudem bleibe das wirtschaftliche Umfeld weiter schwierig.