Am Mittwoch

Europas Leitbörsen schließen uneinheitlich

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Banktitel unter den Gewinnern.

Die europäischen Leitbörsen haben sich am Mittwoch nur wenig von den Vortages-Endständen entfernt und entlang der Nulllinie gependelt. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 1,11 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 2.492,48 Zähler.

Während am Vormittag noch die schwachen Wirtschaftsdaten aus China auf das Gemüt der Händler drückten, sorgte dann der besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für Europa für eine gewisse Erleichterung. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) hat zudem am Abend endgültige Ergebnisse über die letzte Kapitalprüfung der europäischen Groß-Banken bekanntgegeben. Die Banken-Stresstests haben demnach ergeben, dass sich von Dezember 2011 bis Juni 2012 die Kapitalbasis der Finanzinstitute um 200 Milliarden Euro erhöht habe. Für die 27 großen europäischen Banken habe es eine Aufstockung um 116 Milliarden Euro gegeben.

Generell schloss die europäische Bankenbranche heute mit Gewinnen. Im Euro-Stoxx-50 lagen die Großbanken Deutsche Bank mit 2,33 auf 32,31 Euro, UniCredit mit 1,44 Prozent auf 3,37 Euro und Intesa Sanpaolo mit plus 0,81 Prozent auf 1,244 Euro im Spitzenfeld.

Den Aktien der Deutschen Telekom stiegen nach dem angekündigten Verkauf des US-Geschäfts leicht 0,11 Prozent auf 9,75 Euro. Wie heute bekanntgegeben wurde, führt die Telekom ihr Sorgenkind T-Mobile USA mit dem amerikanischen Mobilfunk-Anbieter MetroPCS zusammen. Die Telekom bringt dazu ihre US-Tochter und ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von über 15 Milliarden Dollar in den bisherigen Rivalen ein. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an der börsennotierten MetroPCS.

In Großbritannien zogen vor allem Supermarktbetreiber Aufmerksamkeit auf sich. Die Aktien von Sainsbury stiegen bis zum Börsenschluss um 1,64 Prozent auf 352,50 Pence, während die von Tesco mit minus 2,60 Prozent und 327,95 Pence aus dem Handel gingen. Großbritanniens größter Handelskonzern Tesco enttäuschte den Markt mit dem ersten Gewinnrückgang seit knapp zwei Jahrzehnten.

In der Airline-Welt überraschten Easyjet, British Airways und Co mit guten Passagierzahlen. Die Titel von Easyjet sprangen um 3,54 Prozent hoch auf 615 Pence. Die Fluggesellschaft rechnet im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem kräftigeren Gewinnsprung als zunächst gedacht. IAG, Mutterkonzern von British Airways und Iberia, gewannen in London nach den September-Verkehrszahlen 2,96 Prozent auf 163,70 Pence. Die Aktien des irischen Rivalen Ryanair legten in Dublin vor den Verkehrszahlen um 1,01 Prozent  auf 4,495 Pence zu.

Weit oben zu finden waren auch die Papiere des deutschen Autobauers Daimler. Nach einem Interview mit dem Konzernchef Dieter Zetsche, wonach das angekündigte Sparprogramm kleiner ausfallen wird, als kolportiert, legten die Daimler-Aktien um 1,13 Prozent auf 38,065 Euro zu. Die Papiere von VW erlebten hingegen keinen guten Börsentag. Sie standen mit minus 1,91 Prozent auf 141,30 Euro ganz am Ende des Euro-Stoxx-50.

Unauffällig verhielten sich im Euro-Stoxx-50 dagegen die Aktien von Telefonica, die sich bei 10,495 Euro nur um 0,43 Prozent verändert zeigten. Der bereits im Juli angekündigte Börsengang der deutschen Telefonica-Tochter O2 kommt nun ins Rollen. Die schuldengeplagte spanische Mutter will die deutsche Sparte im laufenden vierten Quartal an das Parkett bringen und dabei ihren Mehrheitsanteil behalten. Für das Geschäftsjahr 2012 soll eine Dividendenzahlung in bar von rund 500 Millionen Euro vorgeschlagen werden, teilte O2 mit. In den kommenden Jahren solle sie zudem erhöht werden.
 

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