Japanischer Versicherer Dai-ichi überzeugt bei Milliarden-IPO

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Der japanische Lebensversicherer Dai-ichi Mutual Life hat beim weltweit größten Börsengang seit zwei Jahren ein gutes Debüt hingelegt. Die Aktien des Neulings stiegen zum Handelsauftakt um 14 Prozent. Insgesamt sammelte Dai-ichi mit dem IPO 11 Mrd. Dollar (8,16 Mrd. Euro) ein. 2008 hatte die US-Kreditkartenfirma Visa 19,7 Mrd. Dollar bei ihrem Sprung auf das Parkett erzielt.

Investoren führten die hohe Nachfrage auf den für die Branche billigen Preis und die derzeit gute Stimmung an der Tokioter Börse zurück, die sich auf einem 18-Monats-Hoch befindet. Zudem wurde damit gerechnet, dass die Wertpapiere von Investmentfonds gekauft würden, die den Aktienindex Topix nachbilden.

Die Aktie wird in diesen Börsenindex aufgenommen. Dai-ichi hatte den Ausgabepreis der Aktie in der Mitte der Angebotsspanne bei 140.000 Yen (rund 1553 Dollar) festgelegt. Die Papiere eröffneten mit einem Kurssprung auf 160.000 Yen.

"Das war ziemlich stark. Aber ich denke mit diesem Anstieg war mehr oder weniger gerechnet worden", sagte der Mitsubishi UFJ Securities-Stratege Nagayuki Yamagushi. Sobald die Aktie normal gehandelt werde, würden Gewinne mitgenommen. Die Papiere des zweitgrößten Lebensversicherers des Landes wurden nach der Festsetzung des Kurses aus dem Handel genommen. Mit dieser Sonder-Maßnahme wollte die Tokioter Börse einen geordneten Ablauf des Mega-Debüts gewährleisten. Ab Freitag werden die Anteilsscheine regulär gehandelt. In Japan ist es der größte Börsengang seit dem IPO von NTT DoCoMo im Jahr 1998.

Die langfristigen Aussichten für das Unternehmen bewerteten Experten allerdings skeptisch. Der Konzern ist mit einer alternden Bevölkerung und sinkenden Einnahmen aus dem Lebensversicherungsgeschäft in Japan konfrontiert.

Die Stimmung an den weltweiten Finanzmärkten hellt sich gegenwärtig wieder auf. Vor allem in Asien wagen sich große Unternehmen auf das Handelsparkett. In Südkorea steht sogar der größte Börsengang des Landes bevor. Der größte Lebensversicherer des Landes, Samsung Life Insurance, will dabei bis zu 3,3 Mrd. Euro einnehmen. Das Unternehmen will den Ausgabepreis am 27. April festlegen. Der Handelsstart ist für den 12. Mai vorgesehen. Es wäre der zweitgrößte IPO in Asien in diesem Jahr. Auch in Europa belebt sich der IPO-Markt allmählich. Allein in Deutschland gingen in den vergangenen Tagen drei Unternehmen an die Börse.

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