Nach S&P-Warnung

Wiener Börse eröffnet mit Verlusten

Teilen

Die drohende Herabstunfung des Top-Ratings sorgt für Unruhe.

Die Wiener Börse hat am Dienstag im Frühhandel nach der Warnung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vom Vorabend bei durchschnittlichem Anfangsvolumen mit Verlusten tendiert. Nach Ablauf der meisten Eröffnungsauktionen wurde der ATX um 9.45 Uhr mit 1.851,78 Punkten nach 1.871,86 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Minus von 20,08 Punkten bzw. 1,07 Prozent. Auch an den übrigen Leitbörsen herrschten zum Handelsauftakt Verluste vor, wenn auch das Minus vielerorts geringer ausfiel als in Wien.

S&P hatte am Montagabend das Rating von 15 Euroländern unter Beobachtung gestellt. Die Ankündigung des "CreditWatch Negativ" bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent, dass es in den nächsten 90 Tagen zu einer Abstufung kommt. Österreich droht demnach - ebenso wie den anderen Staaten mit Bestnote - der Verlust der Bewertung AAA.

Unter den Wiener Einzelwerten gaben Zumtobel nach der Zwischenbilanzpräsentation von heute in der Früh als einer der schwächsten Titel im prime market um 5,29 Prozent auf 12,54 Euro nach. Ein Analyst bezeichnete das Zahlenwerk als "im Groben wie erwartet", das Ergebnis sei eine Spur besser ausgefallen. Dass der Ausblick gesenkt wurde sei im Vorfeld ebenfalls "irgendwo im Raum gestanden", so der Analyst weiter. Zur Erklärung für die schwache Performance der Aktie verwies er einerseits auf das deutliche Vortagesplus, andererseits auf das ohnedies negative Marktumfeld. "So schwach sind die Zahlen nicht", kommentiert er.

Deutliche Abschläge für Erste Group
Deutliche Abschläge gab es im Frühhandel auch in Erste Group, die 2,60 Prozent auf 13,48 Euro nachgaben. Raiffeisen verbilligten sich um 0,88 Prozent auf 19,83 Euro. Am Vortag hatten die Bankenwerte als klare Profiteure des positiven Sentiments um 3,98 respektive 9,59 Prozent fester geschlossen.

Gemischt fielen die Notierungen am Dienstag im Versicherungssektor aus. Während Vienna Insurance Group um 0,47 Prozent auf 29,16 Euro anzogen, gaben UNIQA um 0,68 Prozent auf 10,20 Euro nach.

Recht deutliche Gewinne sahen indes Do&Co, die mit einem Plus von 1,38 Prozent auf 27,88 Euro die Kurstafel im prime market anführten. Semperit zogen 0,95 Prozent auf 30,75 Euro nach oben, Andritz verteuerten sich um 0,84 Prozent auf 63,82 Euro.

Der ATX Prime notierte bei 917,67 Zählern und damit um 0,99 Prozent oder 9,21 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich acht Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und zwei unverändert. In fünf Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.110.041 (Vortag: 996.416) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 23,187 (24,67) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.