Das Sparprogramm aus Spanien beflügelt die Stimmung. Disney steht aber nach Bekanntgabe der Quartalszahlen unter Druck.
Der Stimmungsumschwung an den europäischen Börsen dürfte am Mittwoch auch der Wall Street Gewinne bescheren. Nach einem schwachen Start hatte dort ein positiv aufgenommenes Spar- und Reformprogramm aus Spanien Auftrieb gegeben. Gegen 14.50 Uhr gewann der Future auf den Dow Jones Industrial, der am frühen Morgen tief im Minus gestanden hatte, 0,31 %. Am Vortag hatte der US-Leitindex nach einer wahren Berg- und Talfahrt 0,34 % tiefer bei 10.748,26 Punkten geschlossen. Der Future auf den Nasdaq-100-Index stieg um 0,48 %. Am Dienstag hatte der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex noch moderate 0,11 % auf 1.940,48 Punkte verloren.
Die Anleger dürften auch mit Interesse darauf schauen, dass der US-Senat die Verteilung der Milliardenkredite im Rahmen der staatlichen Bankenrettung während der Finanzkrise überprüfen lassen will. Rick Meckler, Präsident des Investmentunternehmens LibertyView Capital Management, beurteilte den am Wochenende bekannt gewordenen Rettungsplan der EU für angeschlagene Mitglieder der Eurozone positiv. Anleger dürften Parallelen zu staatlichen Rettungsmaßnahmen in den USA nach der Lehman-Pleite sehen, die sich damals als kurzfristig erfolgreich für die Märkte erwiesen hätten.
Im Visier der Ermittler
Neben Unternehmenszahlen stehen einmal mehr Finanzwerte im Blick. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" droht nach Goldman Sachs nun auch dem Konkurrenten Morgan Stanley eine Untersuchung. Die Bundesstaatsanwaltschaft prüft demnach, ob das Institut Investoren mit Hypothekenderivaten in die Irre geführt hat. Bereits vorbörslich gaben die Aktien deutlich nach.
Die Anteilsscheine von Walt Disney gerieten nach Zahlen ebenfalls schon vor Handelsstart unter Druck. Zwar meldete der Unterhaltungskonzern ein positives Ergebnis für das zweite Geschäftsquartal und verdient wieder Geld im Filmgeschäft. Allerdings entwickelten sich nicht alle Sparten gleichermaßen positiv. Im Fernsehgeschäft musste Disney mit dem Sender ABC wegen eines starken Rückgangs der Werbeeinnahmen erneut einen Verlust hinnehmen. Auch die Vergnügungsparks, die im zweiten Quartal weniger Besucher angelockt hatten, waren ein Verlustgeschäft.
Vorbörslich deutlich bergab ging es auch für die Papiere von Electronic Arts, obwohl die Geschäfte des Computerspiele-Entwicklers im vierten Geschäftsquartal (bis Ende März) besser als erwartet gelaufen waren. Allerdings lag der Ausblick des Unternehmens unter den Markterwartungen. Er fiel aber immerhin nicht so düster aus wie noch bei der Präsentation der letzten Quartalszahlen.