Wien zu Mittag: ATX um 0,85 Prozent leichter

Teilen

In einem europaweit schwachen Umfeld hat auch der Wiener Aktienmarkt seine 4 Tage dauernde Gewinnserie beendet. Auf Wochensicht bleibt aktuell dennoch ein Plus von über dreieinhalb Prozent stehen. Von der Konjunkturseite in den USA stehen einzig die Verbraucherpreise auf dem Datenkalender.

Das beherrschende Gesprächsthema an den internationalen Finanzmärkten war die erste Zinsanhebung der US-Notenbank seit Ausbruch der Finanzkrise. Dabei wurde nicht der viel beachtete Interbankensatz (federal funds rate), sondern der Diskontsatz, zu dem sich Geschäftsbanken von der Zentralbank kurzfristig Geld leihen, von 0,5 auf 0,75 % erhöht. Während die Fed damit Anreiz zur Geldmittelbeschaffung im privaten Sektor geben will, spekulieren Analysten nun welche Zentralbank ihren Zinssatz als nächstes antasten wird.

Unter den Einzeltiteln rückten Bankenwerte in den Fokus. Erste Group verbilligten sich um 1,71 % auf 28,11 Euro und Raiffeisen International büßten 1,52 % auf 38,8 Euro ein. Unter den Schwergewichten konnten einzig Telekom Austria (+0,71 % auf 9,99 Euro) Kursgewinne verzeichnen.

Enttäuschende Zahlen beim französischen Branchenkollegen Lafarge brachten die Titel des Ziegelproduzenten Wienerberger unter Druck. Der weltgrößte Zement-Hersteller Lafarge ist im Schlussquartal 2009 überraschend in die roten Zahlen gerutscht und hat ein Minus von 38 Mio. Euro erlitten. Wienerberger gaben in einem schwachen Umfeld um 1,91 % auf 12,82 Euro ab.

Weiters gerieten A-Tec in den Blickpunkt der Anleger. Der steirische Mischkonzern des Industriellen Mirko Kovats plant den Anfang des Jahres insolvent gewordenen Maschinenbauer Holz-Her zu übernehmen. Die Anteilsscheine von A-Tec gaben 0,42 % auf 9,39 Euro ab.

Von Analystenseite wurde ein Kommentar zum heimischen Öl- und Gaskonzern OMV publik. Die Analysten der Erste Group haben die Kaufempfehlung "Buy" bei einem Kursziel von 39 Euro bestätigt. Im Vorfeld der Quartalszahlen haben sie allerdings die Gewinnschätzung für 2009 von 2,99 auf 1,88 Euro je Aktie nach unten revidiert. OMV notierten um 0,17 % schwächer bei 29 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Sitzungsbeginn bei 2.561,82 Punkten, das Tagestief lag um 9.04 Uhr bei 2.514,88 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,82 % tiefer bei 1.183,68 Punkten. Im prime market zeigten sich 14 Titel mit höheren Kursen, 27 mit tieferen und 3 unverändert. In 3 Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.880.747 (Vortag: 2.297.904) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 61,53 (76,94) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 234.519 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 13,19 Mio. Euro entspricht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.