ATX

Wiener Börse schließt schwächer

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Raiffeisen-Aktie verliert über zehn Prozent nach Fusionsankündigung.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch schwächer geschlossen. Der ATX fiel 13,84 Punkte oder 0,62 Prozent auf 2.215,22 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 32 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.247,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,65 Prozent, DAX/Frankfurt -0,62 Prozent, FTSE/London +0,15 Prozent und CAC-40/Paris -0,47 Prozent.

Belastet wurde der heimische Leitindex zur Wochenmitte vor allem vom Absturz der Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI), die um satte 10,14 Prozent auf 12,19 Euro nachgab. Die RBI hatte am Vorabend angekündigt, eine Fusion mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB) zu prüfen. Der Zusammenschluss könne noch heuer beschlossen werden. Außerdem wurden überraschend Quartalszahlen vorgelegt: Diesen zufolge ist der Gewinn bei der RBI im ersten Quartal um mehr als ein Drittel gestiegen. Die Analysten der UBS sprechen dennoch von "schwachen Ergebnissen", sowohl Zins- als auch Provisionsüberschuss hätten die Erwartungen verfehlt.

Die Anteilsscheine der OMV beendeten den Handelstag nach einer Zahlenvorlage hingegen mit einem leichten Plus von 0,22 Prozent bei 25,21 Euro. Der Öl- und Gaskonzern hat wie erwartet einen starken Umsatz- und Gewinneinbruch gemeldet. Der unmittelbare Reaktion der Anleger war negativ, die Aktie lag zwischenzeitlich über zwei Prozent im Minus. Nachdem die Ölpreise am späten Nachmittag jedoch kräftig anzogen, drehten die OMV-Anteilsscheine aber ins Plus. Unter dem Strich hat die OMV im ersten Quartal einen Gewinn von 95 Mio. Euro gemacht, das sind 42 Prozent weniger als im ersten Jahresviertel des Vorjahres.

Zahlen wurden außerdem von Valneva vorgelegt. Der Impfstoffhersteller hat im ersten Quartal mehr Umsatz erzielt und den Betriebsverlust verringert. Der Ausblick wurde bekräftigt. Umsätze und Fördererlöse stiegen auf 24,7 Mio. Euro, nach 19,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, der Betriebsverlust verringerte sich von 3,7 auf 2,7 Mio. Euro. Die Valneva-Aktie gehörte mit einem Abschlag von 4,55 Prozent auf 3,15 Euro zu den schwächsten Werten im prime market.

Abseits der Berichtssaison dürften die Titel der Raiffeisen-Branchenkollegin Erste Group von der Schwäche der RBI-Aktie in Mitleidenschaft gezogen, sie verloren 0,74 Prozent auf 23,45 Euro. Außerdem haben die Analysten der Credit Suisse ihr Kursziel für die Papiere der Erste von 32 auf 30 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung lautet weiterhin auf "Outperform". Die schwache Performance der Aktie seit Jahresbeginn reflektiere zu viel Pessimismus, das aktuelle Kursniveau sei eine Kaufgelegenheit, hieß es zur Begründung.
 

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