Erste Group in schwachem Branchenumfeld leichter.
Die Wiener Börse hat am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen in der Verlustzone geschlossen. Der ATX fiel 17,38 Punkte oder 0,69 Prozent auf 2.509,14 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 24 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.485 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,08 Prozent, DAX/Frankfurt -0,23 Prozent, FTSE/London +0,10 Prozent und CAC-40/Paris +0,07 Prozent.
Bis zur Auktion italienischer Geldmarktpapiere konnte der ATX am Vormittag Gewinne verzeichnen. Dann ließen die gestiegenen Rendite für die Schuldentitel der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone die Gewinne dahinschmelzen. Bis gegen 16.00 Uhr tendierte der Index um seinen Vortageswert und rutschte schließlich bis Sitzungsende in die Verlustzone ab.
Vor dem Hintergrund eines schwachen europäischen Branchentrends schlossen die beiden Bankwerte mit klaren Abschlägen. Erste Group büßten 2,54 Prozent auf 24,34 Euro ein. Ein Händler verwies auch auf Unsicherheiten in Zusammenhang mit dem Ungarn-Engagement der Bank. Regierungschef Victor Orban hatte heute angekündigt ein staatliches Bankensystems aufbauen zu wollen.
Es gebe zu viele ausländische Kreditgeber. Der ungarische Bankensektor solle zu "mindestens 50 Prozent" in ungarischer Hand sein, zitierte die ungarische Nachrichtenagentur MTI-Econews den Regierungschef. Ein dänischer Analyst sah darin Signale für eine mögliche Teilverstaatlichung der Ungarn-Töchter von ausländischen Instituten. Raiffeisen verbilligten sich um vergleichsweise geringe 0,30 Prozent auf 29,75 Euro.
Unter den weiteren Schwergewichten verloren OMV moderate 0,07 Prozent auf 34,40 Euro. Immofinanz gaben um 1,18 Prozent auf 3,18 Euro ab. voestalpine schlossen um 0,34 Prozent höher bei 26,62 Euro.
Andritz hat einen Auftrag vom Papierhersteller Mondi an Land gezogen. Geliefert würden ein Hochleistungsrückgewinnungskessel sowie weitere Umwelttechnologien für die Zellstoff- und Papierfabriken in der Slowakei, der Tschechischen Republik und Schweden, teilte das Unternehmen mit. Branchenkenner schätzen das Gesamtvolumen auf rund 100 Mio. Euro. Die Papiere des Technologiekonzerns sanken um 0,53 Prozent auf 54,65 Euro.
Die Analysten von Nomura meldeten sich zu den Verbund-Aktien (minus 1,62 Prozent auf 16,10 Euro) zu Wort. Die Wertpapierexperten haben das Kursziel der Energie-Papiere von 17,60 auf 17,10 Euro herabgesetzt. Die Verkaufsempfehlung "Reduce" haben sie unverändert beibehalten.