Eric Cantona

Fußball-Star will Revolte gegen Banken

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Der Franzose will mit seiner Aktion das Finanzsystem hart treffen.

Kilometerweit laufen bei Demonstrationen gegen die Finanzkrise? Tagelange Proteste gegen die Regierung? Der langjährige Fußballstar Eric Cantona hält das für Zeitverschwendung und ruft zu härteren Aktionen gegen das Finanzsystem auf, ja, zu einer kleinen Revolution: "Wenn 20 Millionen Menschen gleichzeitig ihr Geld von der Bank abheben, dann bricht das System zusammen", verkündet der einstige Stürmer von Manchester United in einem Video im Internet. "Die Revolution läuft über die Banken." Für die Aktion am 7. Dezember haben bereits Tausende ihre Unterstützung zugesagt.

 

Revolutionskonzept
"Statt (zu Demonstrationen) auf die Straße zu gehen, Kilometer um Kilometer, gehst du einfach zur Bank in deinem Dorf und hebst dein Geld ab", lautet das simple Revolutionskonzept des 44-jährigen Cantona. Für solch einen Umsturz "muss man nicht Waffen in die Hand nehmen, muss man nicht Leute umbringen", philosophiert der mit einem knallroten Sweatshirt bekleidete und geruhsam zurückgelehnte Franzose in dem Interview mit der Regionalzeitung "Presse Océan". Der Ex-Fußballstar ist inzwischen als Schauspieler tätig, zuletzt in dem Film "Looking for Eric" des britischen Regisseurs Ken Loach.

Videoclip
Der Videoclip von Cantona, der von Anfang Oktober stammt und in mehreren Sprachen untertitelt ist, hat sich in der Internetgemeinde inzwischen herumgesprochen. Der Aufruf von "Canto" wurde von Aktivisten aufgegriffen, die auf ihrer eigenen Internetseite bankrun2010.com ankündigen: "Am 7. Dezember 2010 ziehen wir unser Geld von den Banken ab!" Sie hätten beschlossen, das "korrupte System" mit ihren Mitteln zu bekämpfen - ganz legal. Der Aufruf wird auch im sozialen Netzwerk Facebook verbreitet, wo Tausende ihre Teilnahme zugesichert haben, darunter rund 13.000 Franzosen. Unterstützer gibt es in 15 Ländern, auch in Deutschland oder in Irland.

Der 7. Dezember wurde nach Aussagen der Initiatoren ausgewählt, damit vorher noch Gehalt oder Arbeitslosengeld eingehen können und die Miete bezahlt werden kann. Cantona habe ihnen zwar nicht die Idee gegeben, erzählt die belgische Drehbuchautorin Géraldine Feuillien, die hinter bankrun2010.com steht. Sie selbst und andere Aktivisten seien aber nicht bekannt genug, um eine solche Aktion ins Rollen zu bringen. "Wir haben festgestellt, dass das Video von Cantona einen wahren Boom auslöste - es gab eine Nachfrage dafür, nicht nur in Frankreich. Das Interesse besteht weltweit."

Sorgen, dass alles durch einen Zusammenbruch der Banken noch schlimmer werden könnte und die Ersparnisse der einfachen Leute verloren gehen könnten, machen sich die Internetaktivisten um Feuillien nicht: Die Leute "sollten sich dann eben beeilen und ihr Geld schnell abheben".

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