US-Finanzminister Timothy Geithner erwartet vom Weltfinanzgipfel in Pittsburgh eine Einigung auf die wichtigsten Kernpunkte einer Finanzmarktreform. Die 20 stärksten Wirtschaftsmächte sollen einen "konkreteren Zeitplan" für die Umsetzung vorlegen, sagte er unmittelbar vor Beginn der Konferenz am Donnerstag. Es gebe einen "starken Konsens mit Blick auf den grundlegenden Rahmen der Ziele".
Dazu gehöre eine höhere Kapitalausstattungen von Banken, eine Reform der Bezahlung von Managern und eine schärfere Überwachung von Hedge-Fonds und Derivaten zählten, sagte Geithner. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso forderte eine Fortsetzung der regelmäßigen Gipfeltreffen der 20 stärksten Wirtschaftsnationen. Auch nach dem Ende der Wirtschaftskrise sollten sich die Staats- und Regierungschefs "mindestens einmal im Jahr treffen", sagte Barroso kurz vor Beginn des Gipfels.
"Der G-20-Prozess ermöglicht uns, Differenzen zu überbrücken und Konsens zu finden", begründete er den Vorschlag. In dieser Krise sei so "der hässliche Protektionismus" verhindert worden, der während der Depression der 30er Jahre die Welt lähmte. Protektionismus bedeutet, dass Länder Importe behindern, um die eigene Wirtschaft zu schützen.
Die G-20-Treffen gingen auch nicht auf Kosten anderer Institutionen Organisationen wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) oder der Vereinten Nationen. "Es ist im Vergleich zu früher ein großer Fortschritt", sagte Barroso. Die G-20 hätten etwa die Präsidenten Russlands, Chinas und Brasiliens an einen Tisch. "Wir werden das diese Nacht vermutlich diskutieren", sagte Barroso. "Ich glaube das sollte das wichtigste Forum für wirtschaftliche globale Verständigung werden."