Gegen Sparpaket

AUA-Flüge wegen Streik verspätet

Teilen

Athen: Busfahrer, Seeleute und Fluglotsen legen ihre Arbeit nieder.

In Griechenland haben Mittwoch früh massive Streiks begonnen. Millionen von Griechen wollen gegen das neue Milliarden-Sparprogramm der Regierung protestieren. Den Anfang machten die Busfahrer von Athen mit einer dreistündigen Arbeitsniederlegung. Es folgten die Seeleute. Keine Fähre lief aus dem Haupthafen des Landes in Piräus aus. Zahlreiche Banken sowie die Post wurden ebenfalls bestreikt. Ministerien und Steuerämter blieben geschlossen. Im Flugverkehr werden erhebliche Behinderungen erwartet, weil auch die Fluglotsen streiken wollen.

Verspätung bei AUA-Flügen
Davon betroffen sind auch einige Österreicher: Die Griechenland-Flüge der Austrian Airlines haben Verspätung. Es werde aber zu keinen Flugausfällen kommen, hieß es seitens der AUA. Der Flug Wien-Thessaloniki (OS 809) habe eine Stunde Verspätung, der Flug von Wien nach Chania auf Kreta (OS 9005) knappe fünf Stunden und beim Flug Wien-Athen rechne man mit rund einer Stunde Verzögerung, so ein Sprecher der Fluglinie. Man empfehle den Passagieren, sich vor Abreise auf der Website der AUA zu informieren.

Die Streiks sind die massivsten seit Februar. Zu den Aktionen aufgerufen haben die Gewerkschaftsdachverbände des privaten und des staatlichen Bereichs. Nach eigenen Angaben vertreten sie zusammen mehr als drei Millionen Arbeitnehmer.

In Griechenland steht eine Einigung auf das neue gut 11,5 Milliarden Euro schwere Sparpaket weiter aus. Die genauen Details sind zwar noch nicht bekannt, die Gewerkschaften aber rechnen mit weiteren Kürzungen von Löhnen und Renten zwischen sechs und 20 Prozent. Nur wenn Athen die weiteren Sparauflagen erfüllt, die von der Geldgeber-Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) geprüft werden, kann die Regierung mit einer weiteren Finanztranche von 31,5 Milliarden Euro rechnen. Andernfalls steht Griechenland vor dem Staatsbankrott.

In Athen und anderen Städten des Landes waren für den frühen Nachmittag Demonstrationen angesagt. Die Polizei zog bereits am Morgen starke Einheiten vor dem Parlamentsgebäude im Zentrum Athens zusammen, wie Augenzeugen berichteten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.