ÖSTERREICH

Bosnischer Milliardär will Hypo kaufen

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Vizekanzler Michael Spindelegger: "Prüfen das Angebot!".

Wer will die Kärntner Hypo? Antwort: offenbar ein bosnischer Milliardär namens Ivan Zilic. ÖVP-Finanzminister Michael Spindelegger erhielt am Mittwoch per Mail ein „Kaufangebot“ von Hubertus Maximilian Prinz zu Hohenlohe-Langenburg, der Zilic laut eigenen Angaben vertritt: Legt die Republik schlappe drei Milliarden Euro drauf, übernimmt Zilic die Hypo mit allen ihren Schulden.

Ernst oder Farce? ÖSTERREICH erreichte Hohenlohe, der als „Berater“, nicht aber als Anwalt fungiert: „Das ist ein völlig ernst gemeintes Angebot“, versichert er.

Wie ernst meint der Milliardär das Angebot?
Sein "Mandant" würde "privat einsteigen und mit Privatvermögen haften". Er wolle ins operative Geschäft nicht einsteigen und auch das Management nicht austauschen und die Arbeitsplätze erhalten. Zu Zilic' Motiven meint Hohenlohe: "Er sagt nur: Ich will diese Bank." Zilic lebt laut Hohenlohe in Luxemburg. Er soll über ein Privatvermögen von 24 Milliarden Euro verfügen, die er mit einem Patent zur Kotflügel-Befestigung bei Autos machte. ÖSTERREICH versuchte auch Zilic zu erreichen, er rief bis zum Redaktionsschluss nicht zurück.

Ministerium checkt die Seriosität
Das Finanzministerium bestätigt den Erhalt des Schreibens. "Wir erhalten immer wieder Angebote dieser Art, die Hypo Alpe Adria zu kaufen. Wir prüfen jedes einzelne Angebot auf Seriosität und Umsetzbarkeit." Der Fokus liege derzeit auf dem Verkauf des Südost-Europa-Netzwerkes.

(knd)

Nicht das erste Angebot

Milliardär Ivan Zilic ist nicht der Erste, der die Hypo in Bausch und Bogen übernehmen will. „Es tauchen immer wieder Interessenten auf“, sagt Hypo-Sprecher Nikola Donig auf ÖSTERREICH-Nachfrage. Natürlich werde alles geprüft und entsprechend weitergeleitet.

Bei näherem Hinschauen zerschlugen sich frühere Angebote freilich schnell oder die Absender meldeten sich nicht mehr bzw. konnten erforderliche Unterlagen nicht liefern. 2010 etwa wollte ein griechischer Unternehmer die Hypo haben. Ein anderer wollte gleich mit dem Kaufpreis in bar anreisen …

Zilic will Hypo-Bank - und drei Milliarden

Das „Kaufangebot“ kam vom Gmail-Account des Prinzen Hohenlohe. „Mein Mandant, Herr Dipl.-Ing. Ivan Zilic, möchte die Kärntner Bank Hypo Alpe Adria mit ihren Schulden kaufen“, schreibt er. Er erwarte dafür drei Milliarden Euro von der Republik Österreich.

Finanzminister Spindel­egger habe jetzt bis heute, 16 Uhr, Zeit für die „geschätzte Rückantwort“.

Der ÖVP-Chef muss jedes Angebot prüfen – so auch das des Bosniers.

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