Schwere Vorwürfe

Causa Hypo: Schon 50 Beschuldigte

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Die Telefonprotokolle Kulterers zeigen höchste Polit-Connections. 

Brisante Entwicklungen heizen den Hypo Alpe Adria-Skandal weiter an. Die Beschuldigtenliste umfasst mittlerweile über 50 Personen, darunter sind der Bank-Investor und Kurzzeit-Hypo-Chef Tilo Berlin, der kroatische Ex-General Vladimir Zagorec, der Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz, Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer und eine Reihe früherer Bankvorstände.

Heikle Telefonprotokolle
Kulterer, der seit August in Untersuchungshaft sitzt, sieht sich zudem einer Reihe weiterer Vorwürfe ausgesetzt. In News vorliegenden Telefonüberwachungsprotokollen sind seine exzellenten Kontakte in die Politik dokumentiert. So agierte als "persönlicher Medienberater“ Kulterers der ehemalige SPÖ-Politiker und Klagenfurter Vizebürgermeister Siegbert Metelko, mit dem Kulterer am Telefon zahlreiche aktuelle Causen bis hin zu Haiders Irak- und Liechtenstein-Connections besprochen hat. Am Tag der Verhaftung Kulterers, dem 13. August 2010, hätte es laut Kulterer zudem ein Treffen mit Metelko, dem Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Moser und "eventuell Josef Kircher“, einem Ex-Manager der Hypo, der auch als Beschuldigter im Ermittlungsverfahren geführt wird, geben sollen.

Korruptionsvorwurf
Zudem soll Kulterer laut News einem Beamten des Innenministeriums 12.000 Euro gezahlt haben, um stockende Behördengänge in Rumänien zu beschleunigen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Zivilrechtliche Klagen
Die Hypo selbst hat bereits ein halbes Dutzend Schaden­ersatzklagen eingebracht oder in Vorbereitung. Das hat Bankvorstand Gottwald Kranebitter gestern vor dem Kärntner Hypo-Untersuchungsausschuss ausgesagt. Die Verfehlungen seien Verletzung der Sorgfaltspflicht, Bilanzfälschung, Betrug, Untreue sowie verschiedene Finanzdelikte, so Kranebitter. Er prognostizierte für die Bank auch für das laufende Jahr "massive Verluste“.

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