Für 2012

Deutsche Versicherer erwarten Einnahmeplus

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Verband erwartet 2012 wieder Beitragsplus.

Nach dem ersten leichten Rückgang seit Jahrzehnten setzen die deutschen Versicherer im laufenden Jahr wieder auf steigende Beitragseinnahmen. "Für 2012 erwarten wir insgesamt wieder ein Plus", sagte Präsident Rolf-Peter Hoenen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch. Im vergangenen Jahr sank das Prämienvolumen um 0,4 Prozent auf 178,2 Mrd. Euro. Die Branche sei trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis, betonte Hoenen in Berlin. Grund für den Rückgang sei, dass sich das Geschäft mit Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung wie erwartet normalisiert habe. Denn das Geschäft mit diesen Leben-Policen verlor an Schwung und ließ um rund 16 Prozent nach, nachdem es 2010 noch um knapp 30 Prozent gestiegen war.

Diese Versicherungen wurden in der Finanzkrise als sichere, meist kurzfristige Geldanlage genutzt. Das gesamte Geschäft der Lebensversicherer ging 2011 um 3,9 Prozent auf 86,8 Mrd. Euro zurück. Die privaten Krankenversicherer legten dem GDV zufolge um 4,3 Prozent auf 34,7 Mrd. Euro zu.

In der Schaden- und Unfallversicherung gab es mit plus 2,7 Prozent das stärkste Ergebnis seit 2003 - auch getragen von den wieder spürbar steigenden Prämien der Kfz-Versicherung. Diese legten um 3,5 Prozent zu. Allerdings stieg auch die Schadenbelastung um 2,6 Prozent auf 44,4 Mrd. Euro und erreichte damit einen Rekordwert. Grund dafür waren laut GDV vor allem Unwetter und Hagelstürme im Sommer und das Hochwasser in weiten Teilen Deutschlands im Jänner 2011.

Große Sorgen bereitet der gesamten Assekuranz das aktuell niedrige Zinsniveau. Denn es wird für die Versicherer immer schwieriger, mit risikoarmen Anlagen die Renditen zu erwirtschaften, die sie ihren Kunden versprochen haben. In der Schuldenkrise habe die Liquiditätsflut der Europäischen Zentralbank dazu geführt, dass sich die Renditen deutscher Staatsanleihen nahe historischer Tiefstände bewegten, kritisierte Hoenen. Die Preisstabilität dürfe nicht zum zweitrangigen Ziel der EZB werden. "Die Zentralbanken müssen ihre expansive Geldpolitik zurückfahren und monetäre Rahmenbedingungen für eine vernünftige Entwicklung langfristiger Zinsen schaffen", forderte der Verbands-Chef. Dies müsse rasch geschehen.

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