Wien

Ex-dayli-Chef: Dienstwagen um 150.000 €

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dayli ging pleite. Selbst hatte er ein fettes Auto & 400.000 Euro Gage.

Ein Jahr nach der Übernahme durch Rudolf Haberleitner (68) ist die Drogeriekette dayli (vormals Schlecker) wieder pleite. 1.261 Mitarbeiter stehen schon auf der Straße, die restlichen 2.200 sind vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet. Haberleitner hat seine dayli-Anteile abgegeben und musste den Chefsessel räumen. Firmen-Insider kritisieren, dass Haberleitner bei dayli vor allem eigene Vorteile im Visier hatte – von fetten Gagen bis zum Dienstauto.

Was er sich in seinem Geschäftsführervertrag (siehe Faksimile) u. a. sicherte:

  • 400.000 Euro Gage. Als Brutto-Jahresgehalt für Haberleitner wurden für die ersten beiden Jahre 400.000 Euro fixiert.
  • Dienstauto. Laut Vertrag stand dem dayli-Chef ein Dienstwagen mit einem Neuanschaffungswert von max. 150.000 Euro zu. Das Fahrzeug durfte er unbeschränkt auch privat nutzen.
  • BMW geschenkt? Mit einem BMW 550 Kombi, den Haberleitner fahren soll, blieb er zumindest um einiges unter der 150.000-Euro-Grenze. Aber: Laut Vertrag darf er den Wagen nach seinem Abgang behalten: Bei Beendigung des Anstellungsvertrages geht das Fahrzeug ohne weitere Berechnung in das Eigentum des Geschäftsführers über.

Beratungsvertrag
Weitere Pikanterie: Haberleitner schloss für dayli quasi einen Beratervertrag mit sich selbst ab. Nämlich mit der Firma MCS Management Consulting, die in Familieneigentum steht und wo er selbst ebenfalls Geschäftsführer ist. Der Auftrag umfasste im Rahmen von Einzelprojekten u. a. Erbringung von Service- und Consultingleistungen bei der Restrukturierung von dayli. Stundensätze der MCS-Berater: zwischen 75 Euro (Assistent) und 450 Euro (Senior Partner). Immerhin: Seine eigenen Leistungen für die MCS im Zuge der dayli-Aufträge durfte Haberleitner nicht auch noch verrechnen.

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