Multi-Millardär macht weiter

Krebskranker Buffet: "Mir gehts fantastisch"

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Star-Investor (81) denkt nicht ans Aufhören - sein Gewinn verdoppelte sich.

Trotz seines Krebsleidens denkt Starinvestor Warren Buffett nicht ans Aufhören. Warum auch? Zu Jahresbeginn hat der 81-Jährige einmal mehr bewiesen, dass er es voll drauf hat: Der Gewinn seiner Investmentholding Berkshire Hathaway verdoppelte sich. Die Milliarden sprudeln nur so, die Aktionäre freuen sich.

"Ich fühle mich fantastisch", sagte Buffett auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway am Wochenende. Die angeschlagene Gesundheit des Altmeisters war eines der großen Themen auf dem "Woodstock für Kapitalisten", wie die Zusammenkunft mehrerer Zehntausend Aktionäre auch genannt wird.

Buffet scherzt über Krankheit
Einmal im Jahr treffen sich die Buffett-Anhänger in dessen Heimatstadt Omaha, um den Mann zu feiern, der viele von ihnen mit seinen klugen Geldanlagen reich gemacht hat. "Ich liebe, was ich tue", versicherte Buffett. "Es macht jeden Tag mehr Spaß." Vor wenigen Wochen war bei Buffet Prostatakrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert worden. Er wird sich einer Strahlenbehandlung unterziehen, aber weiterarbeiten.

Eher werde er "von einem eifersüchtigen Ehemann erschossen", als dass er am Krebs sterbe, scherzte der nach Schätzungen des US-Magazins "Forbes" mit 44 Milliarden Dollar drittreichste Mensch der Welt. Buffett ist für seinen trockenen Humor berühmt. Seine Fans nennen ihn wegen seines fast untrüglichen Riechers fürs Geldverdienen das "Orakel von Omaha".

Trotz aller Beteuerungen, es gehe ihm gut, wollten die Aktionäre wissen, wie es um seine Nachfolge als Berkshire-Chef steht. Angesichts des fortgeschrittenen Alters von Warren Buffett war das bereits vor Bekanntwerden der Erkrankung ein großes Thema. Einen Namen bekamen die Aktionäre allerdings auch dieses Mal nicht zu hören. Jemand mit einem Kunststudium werde den Job kaum bekommen, erklärte Buffett augenzwinkernd.

Er hatte erst im Februar enthüllt, dass es bereits einen Kandidaten aus dem eigenen Haus gebe. Demnach weiß derjenige aber selbst noch nichts von seinem Glück. Vieles deutet darauf hin, dass der für die Rückversicherungssparte zuständige Ajit Jain der neue Chef von Berkshire Hathaway wird. Buffett hatte Jain mehrfach über den grünen Klee gelobt. In der Branche gilt Jain als absoluter Fachmann, er arbeitet seit Jahren für Berkshire Hathaway.

Das Versicherungsgeschäft gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen. Insgesamt verdiente die Holding im ersten Quartal unterm Strich mehr als 3,2 Milliarden Dollar (2,44 Mrd. Euro). Sowohl die eigenen Tochterfirmen von einer Fast-Food-Kette über eine Chemiefirma bis hin zu einer Frachteisenbahn warfen mehr Geld ab, als auch Buffetts legendäre Finanzspekulationen.

Im Vorjahreszeitraum hatte das Konglomerat 1,5 Mrd. Dollar verdient. Damals hatten unter anderem das Erdbeben und der Tsunami in Japan, das Erdbeben in Neuseeland sowie Überschwemmungen in Australien das Versicherungsgeschäft schwer belastet.

Warren Buffett steht seit einem halben Jahrhundert an der Spitze von Berkshire Hathaway und hat aus dem unbedeutenden Textilhersteller eines der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht. Zu dem Imperium gehören neben den rund 80 eigenen Tochterfirmen auch große Aktienpakete an Konzernen wie Coca-Cola, IBM oder der Munich Re, die ehemalige Münchener Rückversicherung.

In der Finanzkrise war Buffett einer der wenigen, der noch flüssig war - und mutig genug, das Geld auch zu investieren. Das rechnete sich letztlich. An der Börse ist die Holding derzeit gut 200 Milliarden Dollar schwer, mehr als doppelt so viel wie Deutschlands teuerster börsennotierter Konzern Siemens. Eine einzelne Aktie kostet stolze 121.950 Dollar - Weltrekord.

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