Auf den anonymen Sparbüchern der Ceska sporitelna (Erste-Tochter) liegen noch über drei Mrd. Kronen (117,2 Mio. Euro). Damit wurden 97,5 Prozent der Sparguthaben, die einst dort gehortet waren, mittlerweile abgehoben, sagte die Sprecherin des Geldinstitutes, Kristyna Havligerova.
Etwas über zwei Jahre haben die Kunden noch Zeit ihr anonym Erspartes abzuholen: 2012 sollen die nicht abgeholten Einlagen dann zugunsten des Geldinstitutes verfallen. Tschechien hat die schrittweise Abschaffung der anonymen Sparbücher 2002 im Kampf gegen die Geldwäsche per Gesetz beschlossen. Seither ging die Zahl der anonymen Sparbücher nach Angaben der Bank von 6,5 Mio. auf jetzt rund 2,6 Mio. runter. Seit 2003 werden Einlagen auf anonymen Guthaben nicht mehr verzinst, um die Kunden zur Abhebung zu bewegen. 2012 sollen die restlichen Beträge dann dem Geldinstitut zufallen. Ceska sporitelna sei aber bereit, auch nach diesem Termin die Einlagen auszuzahlen, falls dies rechtlich ermöglicht werde, sagte Havligerova.
Bisher habe die Abschaffung der anonymen Sparbücher die Ceska sporitelna mehr gekostet als gebracht: 2002 und 2003 schlugen die Errichtung von Sonder-Schaltern für Abhebungen, Marketing und der Abfluss eines Teils der Einlagen mit rund 500 Mio. Kronen zu Buche. Auf der anderen Seite erspare sich Ceska sporitelna Zinsen, weil die noch verbliebenen anonymen Sparbücher nicht verzinst werden. Zugänge könnte es eventuell auch geben, wenn nach 2012 die Einlagen verfallen, sollte nicht doch noch eine Gesetzesänderung kommen, so die Sprecherin.