ÖBFA erwartet geringeren Spread zu Deutschland

Teilen

Der Risikoaufschlag für österreichische Staatsanleihen gegenüber den in der Euro-Zone als Meßlatte angesehenen deutschen Anleihen ist nach Ansicht der österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) zu hoch.

ÖBFA-Chefin Martha Oberndorfer sieht Potenzial für eine Verringerung des Zinsabstandes, weil die Märkte wieder stärker auf Fundamentaldaten schauen würden.

Oberndorfer reiht Österreich in die Liste der stabilsten Ländern der Eurozone. Die guten Wirtschafts- und Budgetdaten würden derzeit vom Markt sowohl bei den Anleihen als auch im Markt für sogenannte Credit Default Swaps (CDS) - eine Art Versicherung für den Ausfall - noch nicht honoriert, sagte sie am Freitag zu Reuters.

Diese Aufschläge sollten sich aber in nächster Zeit verringern, so Oberndorfer. Über viele Jahre hindurch lag der Abstand bei rund 15 Basispunkten. Österreich kann sich derzeit im zehnjährigen Bereich um etwa 3,1 Prozent Verzinsung verschulden. Gegenüber der führenden deutschen Staatsanleihe ist das ein Aufschlag von knapp 40 Basispunkten.

Die ÖBFA ist der Zugang der Republik zum Kapitalmarkt. Oberndorfer verwaltet die Staatsschulden von derzeit knapp 200 Mrd. Euro. In diesem Jahr sollen bis zu 25 Mrd. Euro an neuen Anleihen zur Finanzierung des Haushaltsdefizites bzw. auch für Umschuldungen verwendet werden. Die Republik hat bei allen Ratingagenturen die höchste Bonitätseinstufung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.