UBS sieht Anzeichen für Erholung bei M&A

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Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen wird nach Einschätzung der Investmentbanker der UBS in Deutschland in den nächsten Monaten nur allmählich anziehen. "Wir sehen kleine Zeichen der Hoffnung auf Erholung. Da ist Licht am Ende des Tunnels", sagte Alexander Gehrt, der für die Schweizer Bank das M&A-Geschäft in Deutschland leitet.

Die Talsohle werde noch in diesem Jahr durchschritten. Firmen, die jetzt andere kauften, brauchten drei Dinge: "Bares, Vertrauen und ein wenig Mut", sagte Pat Guerin, einer der Leiter des europäischen M&A-Geschäfts der UBS. Die Preisvorstellungen der Verkäufer seien realistischer geworden.

Das Transaktionsvolumen in Deutschland könne 2009 das Niveau von 2004 wieder erreichen, als Käufe und Verkäufe im Volumen von 81 Mrd. Dollar (56,8 Mrd. Euro) gezählt worden waren, sagte Gehrt. Im Boom 2007 hatte das Volumen mehr als das Dreifache erreicht, in der ersten Jahreshälfte 2009 waren es 39 Mio. Dollar.

Bezahlung mit eigenen Aktien

Weil kreditfinanzierte Übernahmen schwierig blieben, werde wieder mehr in eigenen Aktien bezahlt. Auch Verkäuferdarlehen könnten die Finanzierungslücken überbrücken, vor allem wenn Banken verkauften. Finanzinvestoren seien derzeit zwar mit Aufräumarbeiten bei ihren Beteiligungen beschäftigt, viele von ihnen stünden aber in den Startlöchern, um von der Erholung zu profitieren.

"Die sind vielleicht unten, aber sie sind definitiv nicht draußen." Minderheitsbeteiligungen rückten in den Fokus. Staatsfonds seien als Käufer immer wichtiger, einige hätten sich aber die Finger verbrannt und seien vorsichtiger geworden. "Von ihnen werden wir mehr sehen", sagte Gehrt. Sie strebten nicht nach Kontrolle, wollten aber zunehmend in den Aufsichtsräten mitreden.

Zukäufe erwartet die UBS bei Banken, die sich immer noch mit ihrer Restrukturierung beschäftigen müssten, im Pharmasektor und bei Investitionsgüterherstellern. Letztere seien immer noch vorsichtig, hätten aber alle schon Listen von Zukaufsobjekten in der Hinterhand. Sobald die Kapitalmärkte wieder anzögen, stünden sie Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres in der ersten Reihe, sagte Gehrt.

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