UBS überrascht mit Milliardengewinn

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Die Schweizer Großbank hat im 4. Quartal 2009 überraschend einen Reingewinn von 1,2 Mrd. Franken (821 Mio. Euro) verbucht. Die UBS führte die im Vergleich zum Vorquartal besseren Zahlen auf niedrigere Kosten, eine Wertberichtigung eigener Verbindlichkeiten und eine Steuergutschrift zurück. Trotzdem laufen der Bank weiterhin die Kunden davon.

Zu einem Jahresgewinn wie bei anderen europäischen Großbanken reichte es noch nicht. Die Bank baute ihren Jahresverlust aber deutlich auf 2,7 Mrd. von mehr als 21 Mrd. Franken (14,5 Mrd. Euro) im Krisenjahr 2008 ab. Die Risiken seien weiter gesenkt worden, während die Kernkapitalquote innerhalb eines Jahres von 11 auf 15,4 % gestiegen sei, so Bankchef Oswald Grübel. Das Ergebnis ist deutlich besser als von Analysten erwartet.

Grübel zeigte sich zuversichtlich, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen der Vermögensabflüsse erfolgreich sein würden. "Doch für die unmittelbare Zukunft ist nach wie vor mit einer negativen Neugeldentwicklung zu rechnen, verbunden mit einem gewissen Margendruck", erklärte er.

Steuer-CD: UBS angeblich nicht von Datendiebstahl betroffen

Die UBS hat keine Hinweise darauf, dass Daten ihrer Kunden auf der CD sind, welche den deutschen Behörden Informationen zu Steuersündern liefern soll, sagt UBS-Finanzchef John Cryan.

Dass die Bank es aber durchaus zu spüren bekommt, wenn ein Land sein Vorgehen gegenüber Steuerhinterziehung ändert, zeigt die Steueramnestie Italiens. Diese sorgte vor allem im 4. Quartal 2009 für einen großen Abfluss an Geldern von italienischen Kunden, so Cryan. Der durch die italienische Steueramnestie ausgelöste Geldabfluss auf rund 8,5 Mrd. Franken (5,8 Mrd. Euro) beziffert. Von der Amnestie seien aber angelegte Vermögen in der Höhe von 22,8 Mrd. Franken betroffen gewesen. Davon hat die UBS also mehr als 60 % halten können.

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