Knalleffekt

Wrabetz: Neubau auf Eis gelegt

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ORF neu in St. Marx: 284 Mio. Euro
n Küniglberg-Sanierung: 300 Mio.

Knalleffekt in der ORF-Standortfrage. Alexander Wrabetz, Generaldirektor des Senders, legt eine mögliche Übersiedelung nach St. Marx auf Eis. Der ORF-Boss wird bei der kommenden Sitzung des Stiftungsrates am 28. Juni keinen Antrag zu einem Neubau des ORF-Zentrums am Gelände des ehemaligen Schlachthofes in Wien-Landstraße stellen. Wrabetz kündigt im Gegenzug jedoch einen Antrag zu einer umfassenden Sanierung der bestehenden ORF-Zentrale auf dem Künigl-berg an.

Antrag sinnlos
„Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Neubau, eine Neu-Aufstellung des ORF, viele Vorteile bieten kann. Ich habe aber in den vergangenen Tagen und Wochen auch viele Gespräche mit Stiftungsräten zum Thema geführt, in denen klar wurde, dass es derzeit keine breite Mehrheit für einen Neubau gibt“, erklärte Wrabetz am Dienstag gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Er halte es daher für „sinnlos“, so Wrabetz, „jetzt einen Antrag zur Variante Neubau zu stellen“.

Rechenspiele
Der ORF-Chef hatte in der Nacht auf Montag an seine obersten Aufsichtsräte die Tagesordnung für die nächste Sitzung versandt und sie so über seinen Rückzieher informiert. Angeschlossen an das Schreiben waren verschiedene andere Schriftstücke, u. a. neuerliche Kosten-Berechnungen für diverse Standort-Varianten.

Für einen ORF-Neubau in St. Marx veranschlagt Wrabetz demnach 284 Millionen Euro inklusive Kosten für das Grundstück. In früheren Berechnungen wurden auch schon 400 Millionen Euro genannt. Bei einer Mietvariante würden die Baukosten für den ORF sogar nur bei knapp 85 Millionen Euro liegen. Für die Sanierung des bestehenden ORF-Zentrums und die Zusammenlegung aller Wiener ORF-Standorte am Küniglberg führt Wrabetz 300 Millionen Euro an.

Vertagt
Der Entscheidung über den künftigen ORF-Standort dürfte nach Wrabetz jetzigem Rückzieher frühestens im Herbst 2012 fallen.

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