Arbeitsmarkt

Zu wenige Frauen in Führungspositionen

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Österreich erreicht im EU-27-Ranking nur Platz 19.

Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Im Vergleich der größten börsenotierten Unternehmen in Europa befindet sich Österreich mit einem Frauenanteil in den höchsten Entscheidungspositionen im letzten Drittel auf Platz 19. Nur 9 Prozent der Mitglieder in den Chefetagen sind hierzulande Frauen. Deutschland nimmt in dem EU-27-Ranking Platz 9 ein und liegt mit einem Frauenanteil von 13 Prozent immerhin um einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt der 27 EU-Staaten. Spitzenreiter sind Finnland und Schweden mit einem Anteil von jeweils 26 Prozent.

Der am Dienstag in Berlin veröffentlichte Managerinnen-Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt ein anderes Bild: So lag der Frauenanteil in den Vorständen der größten 200 Unternehmen in Deutschland im Jahr 2010 bei 3,2 Prozent. 877 der insgesamt 906 Vorstandsposten werden von Männern besetzt. Bei den Top-100-Unternehmen und den 30 DAX-Unternehmen beträgt der Frauenanteil demnach sogar nur 2,2 Prozent.

"Es bewegt sich kaum etwas"

Die Autorin des Barometers, Elke Holst, sagte, "es bewegt sich kaum etwas". In den vergangenen fünf Jahren sei der Männeranteil in den Vorständen um lediglich zwei Prozentpunkte auf 96,8 Prozent zurückgegangen.

Etwas besser stellt sich die Situation der Studie zufolge in den deutschen Aufsichtsräten dar. Dort sind 10,6 Prozent der Posten mit Frauen besetzt. Holst zufolge sind dafür allerdings die Mitbestimmungsregeln verantwortlich. "Mehr als 70 Prozent der Frauen in Aufsichtsräten sind Arbeitnehmervertreterinnen", sagte sie. Und nur bei 2 der 200 größten Unternehmen führten Frauen den Aufsichtsratsvorsitz - bei Henkel und bei der Würth-Gruppe. In beiden Fällen stammen die Frauen aus der Eigentümerfamilie.

Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland bei der Besetzung der Aufsichtsräte mit Frauen aufgrund der Mitbestimmungsregelung den Angaben zufolge im Mittelfeld. Bei der Besetzung der Vorstandsposten landen allerdings neben Ländern wie Schweden, Frankreich und den USA auch China, Brasilien und Russland vor Deutschland.

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