Handel

Lebensmittel-Engpässe: Regierung lädt zu Krisengipfel

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Der Ukraine-Krieg stellt auch bei uns Lebensmittelerzeuger und -handel vor Probleme. Im Landwirtschaftsministerium tagt dazu wöchentlich ein Krisenstab. Am Dienstag gibt es einen hochkarätigen Gipfel.

Beim Einkaufen ist es dieser Tage nicht mehr zu übersehen: In heimischen Supermärkten sind nicht selten ganze Regalflächen leer, wie ein BUSINESS-LIVE-Lokalaugenschein zeigte, einige Produkte sind häufig ganz aus. Der Krieg in der Ukraine führt auch in Österreich zu starkem Kostendruck und teils Lieferengpässen bei Lebensmitteln.

Welche Produkte knapp sind

Besonders knapp sind Speiseöl, Konserven, Nudeln, Mehl, Fertiggerichte. „Angespannt“ ist die Lage laut Handelsverband auch bei Butter – die Landwirte und Molkereien kämpfen mit den extremen Preisanstiegen bei Futter, Düngemitteln, Energie, Transport. In kleineren Mengen als sonst werden einige Wurstsorten von den Herstellern an den Handel geliefert. Oft liege das auch an der Preisexplosion beim Verpackungsmaterial, sagt Handelsverbandschef Rainer Will.

Im Landwirtschaftsministerium wurde bereits Ende Februar ein wöchentlich tagender Krisenstab zur Beobachtung der Situation installiert. Für heute haben nun Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) zu einem „Gipfel zur Lebensmittelversorgungssicherheit“ eingeladen. Mit dabei sind u. a. Vizekanzler Kogler, ­Finanzminister Brunner, Landwirtschaftskammer-Präsident Moosbrugger, Vertreter der Sozialpartner sowie Repräsentanten von Lebensmittelindustrie- und Handel.

Hohe Selbstversorgung in Österreich gegeben

Beraten werden der Status quo sowie Wege, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen. „Wir haben in Österreich einen hohen Selbstversorgungsgrad mit Grundnahrungsmitteln“, so Köstinger. Der überwiegendeTeil unseres Getreidebedarfs etwa kommt aus heimischer Landwirtschaft.Der Gipfel soll Maßnahmen beraten, damit das so bleibt bzw. noch erhöht wird. So geht es u. a. um die Bewirtschaftung zusätz­licher Flächen. Ein Thema werden wohl auch die hohen Energiekosten entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette sein.

Offener Brief des Handels 

Im Vorfeld adressierte der Handel am Montagabend einen offenen Brief mit seinen Forderungen an den Kanzler.

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