Der Tesla-Chef ruft seine 226 Millionen Follower auf, ihre Netflix-Abos zu kündigen, nachdem eine Animationsserie mit einer Trans-Figur für Aufregung sorgte.
Elon Musk hat einen klaren Aufruf an seine Follower gerichtet: „Kündigt Netflix für die Gesundheit eurer Kinder." Der Milliardär reagierte damit auf Kritik an einer Netflix-Animationsserie mit einer Transgender-Hauptfigur – und löste damit einen Sturm in den sozialen Medien aus.
"Eigenes Netflix-Abo bereits gekündigt"
Der Tesla-Chef gab am Mittwoch bekannt, sein eigenes Netflix-Abo bereits gekündigt zu haben. Die Aktie des Streaming-Giganten fiel am Mittwoch um rund 2 Prozent. Musk schloss sich damit einer Welle von Kritikern an, die besonders das Format „Dead End: Paranormal Park" und dessen Schöpfer Hamish Steele ins Visier nehmen.
„Trans-Ideologie" für Kinder
Auslöser der Kontroverse waren Posts von populären Accounts wie @LibsofTikTok, die Netflix vorwerfen, „Trans-Ideologie" an Kinder zu vermarkten. Musk teilte diese Beiträge und verstärkte damit die Kritik erheblich. Die betroffene Serie lief bereits seit 2022 auf Netflix und wurde nach zwei Staffeln eingestellt – gerät aber erst jetzt ins Kreuzfeuer.
Ob Musks Aufruf tatsächlich zu massenhaften Kündigungen führt, bleibt unklar. Auf X zeigen einige Nutzer Screenshots ihrer Kündigungsbestätigungen. Die Google-Suchanfragen nach „Netflix kündigen" stiegen am Mittwoch deutlich an. Der Streaming-Dienst selbst hat sich bisher nicht zu der Kontroverse geäußert.
Musks persönliche Verbindung und frühere Boykott-Aufrufe
Bemerkenswert: Musk hat selbst eine 21-jährige Transgender-Tochter, das Model Vivian Jenna Wilson, zu der er ein angespanntes Verhältnis pflegt. In einem Interview mit Jordan Peterson 2024 behauptete Musk, der „Woke-Virus" hätte sein entfremdetes Kind „getötet". Es ist nicht das erste Mal, dass der Tech-Milliardär zum Boykott aufruft: Bereits in der Vergangenheit forderte er seine Follower auf, Facebook zu löschen, drohte mit iPhone-Verboten bei Tesla und postete „defund NPR".
Netflix stand bereits 2021 wegen Dave Chappelles Comedy-Specials in der Kritik. Damals verteidigte Co-CEO Ted Sarandos die künstlerische Freiheit mit den Worten: „Es ist unmöglich, jeden zufriedenzustellen, aber wir versuchen, eine Welt zu bedienen, die aus Menschen mit unterschiedlichen Geschmäckern, Sensibilitäten und Überzeugungen besteht".