Der belgische Investor RHJ International wird einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge heute (20. Juli) ein nachgebessertes Übernahmeangebot für den deutschen Autohersteller Opel vorlegen. Das Angebot soll bereits unterschriftsreif sein. Das neue RHJI-Konzept garantiere die komplette Rückführung der von Bundes- und Landesregierungen angebotenen Unterstützungsgelder bis spätestens 2014.
Anders als Bieter-Konkurrent Magna verzichte RHJI zudem auf die Verlagerung von Teilen der Opel-Produktion nach Russland. Zudem verlange RHJI 700 Mio. Euro weniger Staatsgarantien als Magna. Alle deutschen Standorte blieben erhalten, betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben. Bis 2014 wolle RHJI zudem auf Dividenden verzichten.
RHJI wolle im Rahmen der Opel-Sanierung europaweit 8.100 Arbeitsplätze sozialverträglich abbauen, davon 2.200 in Bochum und 1.400 in Rüsselsheim. Damit entspricht RHJI den Bedingungen des Landes Nordrhein-Westfalen für eine staatliche Förderung der Übernahme, die der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Rüttgers noch in dieser Woche bekräftigt hatte.
In einem persönlichen Brief an Rüttgers, der dem Blatt ebenfalls vorliegt, bitte RHJI-Chef Leonhard Fischer den Landesregierungschef um Unterstützung: "Mit der Investition verfolgen wir das Ziel, Opel wieder zu einer erfolgreichen europäischen Marke mit Stammsitz in Rüsselsheim zu machen. Zur Erreichung dieses Ziels werden wir uns langfristig aktiv engagieren", heiße es darin.