Trotz der Herabstufung von S&P hat sich Italien wieder billiger Geld am Kapitalmarkt geliehen. Die Rendite für Investoren lag etwas niedriger als zuletzt, aber höher als von Experten erwartet. Die Emission mehrerer Anleihen spülte am Donnerstag rund 6,35 Mrd. Euro in die Staatskasse. Dabei sank die Rendite für dreijährige Papiere auf 2,33 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit Mai.
Die Rendite für Bonds mit einer Laufzeit bis 2044 betrug 5,19 Prozent. Finanzmarkt-Experten reagierten eher zurückhaltend, denn die Rendite für die Drei-Jahres-Papiere hatte vor der Auktion auf dem Sekundärmarkt bei rund 2,30 Prozent gelegen. Bei der Emission von Papieren mit zwölf Monaten Laufzeit hatte die Regierung in Rom am Mittwoch dagegen steigende Renditen in Kauf nehmen müssen.
Rentenstratege Nick Stamenkovic von RIA Capital Markets sagte, die Nachfrage der Investoren sei insgesamt eher mau gewesen, zudem sei nicht das geplante Maximum an Anleihen von 6,5 Mrd. Euro verkauft worden. Stamenkovic räumte aber ein: "Der italienische Anleihenmarkt hat sich trotz der Herabstufung und der Spannungen in Portugal ganz gut gehalten." Dennoch sei nicht damit zu rechnen, dass die italienischen Renditen in nächster Zeit deutlich fallen würden.
Die Ratingagentur S&P hatte die Kreditwürdigkeit der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone herabgestuft. Damit liegt die Bonität des Landes nur noch zwei Stufen über dem sogenannten Ramsch-Status.