IWF senkt Konjunkturprognose für Frankreich erneut

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Frankreich abermals gesenkt und die Regierung zu Reformen aufgefordert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Eurozone werde in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Länderbericht.

Im Jänner hatte der IWF noch ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet, ehe er die Prognose im April auf minus 0,1 Prozent zurücknahm. Auch für das kommende Jahr ist der IWF inzwischen pessimistischer und erwartet nur noch ein Wachstum von 0,8 anstatt wie bisher von 0,9 Prozent. Am Montag hatte der IWF seine Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,3 Prozent halbiert.

Die französische Wirtschaft leide unter einem nachlassenden Produktivitätswachstum, niedrigen Gewinnmargen und einem schwächelnden Export, erklärte der Währungsfonds. Das Land hinke in Sachen Wettbewerbsfähigkeit seinen europäischen Handelspartnern hinterher. Selbst die südeuropäischen Krisenstaaten würden inzwischen an Wettbewerbsfähigkeit spürbar gewinnen. "Die Regierung muss die Reformen, die sie in den vergangenen sechs Monaten angestoßen hat, jetzt stärker vorantreiben", so der IWF. "So sollten neue Mittel gefunden werden, um die Kosten für die Beschäftigung junger Arbeitnehmer zu senken."

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Verständnis äußerte der Fonds dafür, dass Frankreich den Sparkurs aufgeweicht hat. "Nach drei Jahren mit einer deutlichen Haushaltsanpassung gibt es Raum dafür, dass Tempo der Konsolidierung zu senken", erklärte der IWF.

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