Bei den japanischen Verbrauchern sitzt das Geld vor der für 2014 geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung locker. Ihre Konsumausgaben stiegen im September um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte die Regierung am Dienstag in Tokio mit.
Das war der deutlichste Anstieg seit einem halben Jahr. Er fiel sehr viel stärker aus als von Ökonomen vorhergesagt. Von der Ausgabenfreude profitiert der Einzelhandel: Er steigerte seine Einnahmen um 3,1 Prozent, während Ökonomen nur mit einem Plus von 1,9 Prozent gerechnet hatten.
"Die Leute kaufen ein, bevor die höhere Steuer zuschlägt", sagte Analyst Hiroaki Muto von Sumitomo Mitsui Asset Management. Die Mehrwertsteuer soll im April 2014 von fünf auf acht Prozent steigen. Dadurch werden viele Waren und Dienstleistungen teurer. Angekurbelt wird die Kauflaune aber auch von der besseren Lage am Arbeitsmarkt. Im September sank die Arbeitslosenquote von 4,1 auf 4,0 Prozent. Die Zahl der neuen Jobangebote stieg um 2,7 Prozent zum Vormonat, im Vergleich zum Vorjahr gab es sogar ein Plus von 9,2 Prozent.
Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist heuer so schnell gewachsen wie keine andere große Industrienation. Ein Grund dafür ist die extrem lockere Geldpolitik der Notenbank, wegen der die japanische Währung Yen massiv abwertete. Dadurch werden Waren in Übersee billiger. Auch deshalb hat Toyota im Rennen um die Weltmarktspitze in der Autobranche seine Führung in diesem Jahr knapp behauptet. Analysten sagen Toyota einen Rekordgewinn voraus.