Aus für Niki-Städteflüge

Lauda: „Schuld sind Fehler bei der Air Berlin“

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Dass Niki jetzt Teil einer Ferien-Charterlinie wird, hält Lauda für einen Rückschritt.

Die Fluglinie Niki in ihrer jetzigen Form ist in drei Wochen Vergangenheit. Ende Jänner stellt Niki, wie berichtet, die Europa-Städteflüge ein. Betroffen sind 13 Destinationen von Hamburg bis Paris und Rom; außerdem wird Abu Dhabi gestrichen. Niki, vor Kurzem von der strauchelnden Mutter Air Berlin an deren Großaktionär Etihad verkauft, wird künftig im Verbund mit der deutschen TUIfly eine Ferien-Charterlinie mit Zielen wie Ibiza, Palma oder Teneriffa. Was Gründer Niki Lauda, der seine Airline Ende 2011 an Air Berlin verkauft hatte, davon hält und wo er die Ursachen der Entwicklung sieht.

ÖSTERREICH: Herr Lauda, was sagen Sie zu den Entwicklungen bei Niki?

Niki Lauda: Ich höre davon ja auch nur. Demnach stellen sie die Linienflüge ein und gehen längerfristig auf ein Charterkonzept. Die Flotte soll anscheinend nach Deutschland kommen, bis auf vier oder fünf Maschinen, die in Wien bleiben.

ÖSTERREICH: Ist das Ihrer Einschätzung nach ein Konzept mit Zukunft?

Lauda: Ich halte das mehr für einen Rückschritt als für ein zukunftsweisendes Konzept. Innovativ ist das jedenfalls nicht. Vor allem: Wenn man Linienflüge richtig macht, ist damit mehr Geld zu verdienen als mit Charter. Gewinner ist jetzt die Konkurrenz: Lufthansa, AUA, Swiss – die können sich freuen.

ÖSTERREICH: Tut es Ihnen leid, dass die von Ihnen gegründete Airline jetzt quasi verschwindet beziehungsweise etwas ganz anderes wird?

Lauda: Ich habe die Airline vor Jahren verkauft, habe darauf also überhaupt keinen Einfluss mehr. Solange ich bei Niki an Bord war, war alles okay. Schuld an dem, was jetzt passiert, ist die Air Berlin. Es waren eindeutig Management-Fehler aus Deutschland, die dazu geführt haben.

ÖSTERREICH: Es heißt, dass der Name Niki auch in dem neuen Ferienflieger-Verbund erhalten bleiben soll …

Lauda: Das weiß ich nicht.

Angela Sellner

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