"Drei"-Studie

30 % aller Firmen nutzen KI in Österreich

DREI-CEO Schrefl zur Nutzung der Künstlichen Intelligenz: "Die nächste Phase ist extrem wettbewerbsentscheidend".

Die österreichischen Klein- und Mittelbetriebe haben ihren Spitzenplatz bei der Digitalisierung weltweit seit Anfang der 2000er-Jahre verloren, befinden sich aber noch immer im guten Mittelfeld. Nun gelte es, im Umfeld der Künstlichen Intelligenz (KI) das nächste Level zu erreichen, so Rudolf Schrefl, Chef des Mobilfunkanbieters "Drei". KI sei nicht dazu da, Arbeitsplätze zu reduzieren, sondern frei werdende Ressourcen auf neue Wertschöpfung zu lenken, betonte er.

"Die nächste Phase ist extrem wettbewerbsentscheidend", gab Schrefl heute bei neunten Digitalisierungsstudie im Auftrag von "Drei" bekannt. Befragt wurden die IT-Verantwortlichen von 850 Firmen. Demnach würden bereits 30 Prozent KI nutzen. Wenn man den Begriff weiter auslegt, seien es 68 Prozent. Der Einsatz dieser Schlüsseltechnologie nimmt rasant zu", betonte der "Drei"-Chef am Donnerstag vor Journalisten. Die häufigsten Anwendungsbereiche betreffen laut Umfrage tägliche Arbeitsprozesse, den Ersatz der Internetsuche, den Kundenkontakt und Produktionsabläufe.

Sicherheitsbedenken als Bremser

Ein Bremser seien Sicherheitsbedenken. Aber man müsse auch die Chancen sehen, und nicht nur die Risiken. Wichtig sei es, nicht schon im Voraus Dinge zu regulieren, deren Potenziale wir noch gar nicht kennen, appellierte Schrefl. Karim Taga vom Berater Arthur D. Little Austria gab zu bedenken: Je restriktiver Österreich und die EU beim gesetzlichen Rahmen vorgehe, desto leichter verliere das Land und die Union an Wettbewerbsfähigkeit. Man dürfe nicht vergessen, dass die KI in einer Lernphase sei, und Menschen machten ja auch Fehler.

Wobei die Schulung der Mitarbeiter gerade im Bereich Cybersecurity noch viel Luft nach oben hat, nur jedes fünfte Unternehmen gab hier an die Beschäftigten entsprechend weiter zu bilden. Gleichzeitig bekannte fast die Hälfte der Betroffenen, schon einmal von Internetkriminalität betroffen gewesen zu sein.

Homeoffice im IKT-Bereich die Norm

Weiters gehe es darum, KI nicht als vereinzelte Insellösung zu sehen, sondern sie müsse strategisch verankert werden. Die Industrie sei hier verständlicherweise weiter als Klein- und Mittelbetriebe, auch wenn letztere in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt hätten. "Das nächste Level wird wesentlich anspruchsvoller", so Schrefl.

Bei der Digitalisierungsstudie wurde auch die Akzeptanz für Homeoffice abgefragt. Das Arbeiten zuhause sei im IKT-Bereich mittlerweile zur Norm geworden. IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien. Bei "Drei" selbst gibt es zwei Tage Anwesenheitspflicht die Woche.

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