Inflation ist bei uns immer noch extrem hoch im Euro-Vergleich.
Zumindest ein wenig Aufatmen ist zu spüren. Die Inflation hat sich im September deutlich beruhigt, liegt jetzt bei 6,1 % (nach 7,4 % im August) – das zeigt die Schnellschätzung der Statistik Austria. Es sollte hoffentlich die Lage in vielen Haushalts-Budgets ein wenig beruhigen.
Aber: Im Vergleich mit anderen Euro-Ländern liegen wir noch meilenweit hinten, spüren noch immer eine enorme Preis-Explosion.
Teuerung in Spanien halb so hoch wie bei uns
In Spanien etwa haben sich Preise im Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 3,2 % erhöht. Auch Deutschland steht mit 4,5 % Teuerungs-Rate deutlich besser da als wir – hier feiern die Medien bereits das baldige Ende der Inflations-Krise. Und in Frankreich sind es 5,6 %, auch mit diesem Wert haben sie einen Vorsprung auf Österreich. Im Durchschnitt verteuerten sich die Preise innerhalb von 12 Monaten in den Ländern, die den Euro als Währung haben, um 4,3 %.
Maßnahmen in Österreich später umgesetzt
Warum müssen wir aber mit einer deutlich stärkeren Teuerung leben? Da gibt es einige Meinungen der Experten. Österreich habe preisdämpfende Maßnahmen später umgesetzt als im restlichen Euro-Raum, hieß es etwa aus dem Wifo. Auch bekrittelt: Es gab keine Eingriffe in die Mehrwertsteuer oder die langsame Anpassung der Energiepreise im Vergleich zu den Großhandelspreisen.
Experte: Steuern treiben Preise in die Höhe
Noch ein Faktor: Zunehmender internationaler Tourismus fachte die Inflation an. Touristen waren nach der Pandemie bereit, mehr Geld auszugeben und ließen die Preise stiegen.
oe24 fragte bei Experte Nikolaus Jilch nach. Er meint, den Tourismus könne keine so große Schuld treffen, auch Spanien wird von Millionen Reisenden besucht. Aber: „Die Inflation war bei uns immer schon ein wenig höher als in Deutschland. Ein wichtiger Teil davon sind Steuern und Gebühren. Österreich ist also von staatlicher Seite her schon teurer.“