Die US-Notenbank Federal Reserve wird bei ihrer Sitzung am Mittwoch wohl den Startschuss für eine Wende in der Zinspolitik geben. Nach zwei Jahren nahe Null dürften die Zinsen nun angehoben werden.
In den USA ist die Inflation bei 7,9 Prozent und damit so hoch wie seit 40 Jahren nicht. Daher wird weltweit jetzt eine Reaktion der US-Notenbank erwartet, um der massiven Teuerung gegenzusteuern.
Nach Signalen von Fed-Chef Jerome Powell rechnen die Finanzmärkte für Mittwoch mit einer Zäsur: Zwei Jahre nachdem die Zentralbankden Leitzins nach dem Coronaschock im Frühjahr 2020 nahe an die Null-Linie gedrückt hat, wird der Preis des Geldes wieder verteuert.
Zunächst Anhebung um 0,25 Prozent
Experten rechnen damit, dass die US-Notenbanker den Zinssatz zunächst um ein Viertelprozent anheben. Das ist relativ moderat - auch weil sich die Fed angesichts der insgesamt hoch unsicheren Situation wegen des Ukraine-Kriegs nur vorsichtig voranwagen dürfte.
US-Inflation bei 7,9 Prozent
Doch eine katapultartige Erhöhung um einen halben Punkt, wie es sie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gegeben hat, könnte bald folgen. Denn die Fed wird es in den kommenden Wochen und Monaten eilig haben, angesichts der rasant steigenden Verbraucherpreise die Zinsen in die Höhe zu schrauben. Nicht mehr zeitgemäß wirkt der geldpolitische Schlüsselsatz von 0 bis 0,25 Prozent, während die Inflation auf "astronomische 7,9 Prozent" nach oben geschnellt ist, wie es KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib formuliert. Und die Teuerung dürfte nach Ansicht von Ökonomen im März weiter steigen.
Zinsen zu Jahresende bei bis zu 1,50 Prozent
Im Dezember hatten die US-Währungshüterdrei Zinsschritte nach oben für 2022 signalisiert. Ende des Jahres würde das Niveau demnach bei rund 0,9 Prozent liegen. Das könnte nun deutlich höher ausfallen. Ökonomen erwarten mehrheitlich, dass der Zins zu Jahresende bei 1,25 bis 1,5 Prozent liegen wird. An den Terminmärkten wird sogar ein noch höheres Niveau von bis zu 1,75 Prozent für möglich gehalten.