Die Volkswagen-Tochter Audi hält einem Insider zufolge mehr als 2 Mio. verkaufte Autos pro Jahr für möglich - mindestens ein Fünftel mehr als 2024.
Dieses Ziel sei Teil einer neuen Strategie, die im Herbst vorgestellt werden soll, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Das Wachstums soll dabei großteils aus dem US-Geschäft kommen: Audi erwartet dort fast eine Verdoppelung des Absatzes. Ein Audi-Sprecher lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
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Einen spezifischen Zeitraum, in dem diese Ziele erreicht werden sollen, nannte der Insider nicht. Doch das Ziel ist ehrgeizig. Für das laufende Jahr hat sich Audi einen Absatz zwischen 1,7 und 1,8 Mio. Fahrzeugen zum Ziel gesetzt, nach einem Einbruch von 11,8 Prozent auf 1,67 Mio. Fahrzeuge im vergangenen Jahr. In den USA verkaufte Audi nach eigenen Angaben 2024 knapp 200.000 Autos. Bei einer Verdoppelung des Absatzes könnte Audi auf dem weltweit zweitgrößten Automarkt den Anschluss an BMW und Mercedes finden, die beide große Werke in den Vereinigten Staaten betreiben und von dort aus vor allem größere SUV-Modelle weltweit exportieren. BMW verkauft jährlich fast 400.000 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini in den USA, bei Mercedes waren es zuletzt rund 325.000.
Eventuell wird US-Produktion aufgebaut
Audi prüft zudem den Aufbau einer eigenen Fertigungsstätte in den USA. Eine Entscheidung dazu soll bis Jahresende getroffen werden. Derzeit ist Audi im US-Geschäft vollständig auf Importe aus Mexiko und Europa angewiesen und bekommt daher die Einfuhrzölle von US-Präsident Donald Trump voll zu spüren. Audi-Chef Gernot Döllner hatte im Juni am Rande einer Veranstaltung gesagt, Audi erwäge, in einer neuen US-Fertigungsstätte Autos für den Weltmarkt zu bauen. Details zu einem Standort oder zu möglichen Modellen sind offen.
Audi galt lange als Ertragsperle im VW-Konzern, hat zuletzt aber massiv an Boden verloren. Im ersten Halbjahr brach die Rendite der Gruppe mit den Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati auf 3,3 Prozent von 6,4 Prozent ein. Allein die Marke Audi schaffte sogar nur noch 1,8 Prozent Rendite und lag dabei unter der Marge der lange schwächelnden Kernmarke Volkswagen. Das Unternehmen leidet zum einen unter den US-Zöllen, die allein im ersten Halbjahr mit 600 Mio. Euro zu Buche schlugen. Daneben lasten die Kosten für das Sparprogramm auf der Rendite, für das Audi unter dem Strich 300 Mio. Euro zurückstellte. Das Unternehmen hat sich im März mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 7.500 Arbeitsplätzen bis 2029 geeinigt.