ÖBB drohen Land Niederösterreich

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Die Streichung zahlreicher Verbindungen ab Dezember steht im Raum. Die Bahn möchte das Land dazu bewegen, die Angebote in größerem Ausmaß mitzufinanzieren, berichtet der "Standard". Die ÖVP setzte indes mit den Grünen eine Aktuelle Stunde zur Problematik im Landtag an. Dabei soll die ÖBB "in die Pflicht genommen werden".

Vor allem die Zugverbindungen im Großraum Wien sowie Tagesrandverbindungen bei Schülerzügen sind den ÖBB laut dem Bericht ein Dorn im Auge. "Wenn das Land Niederösterreich nicht mitfinanziert, müssen wir das Angebot zurücknehmen", wird Gabriele Lutter, Vorstandsdirektorin für den ÖBB-Personenverkehr, zitiert.

Trotz monatelanger Verhandlungen habe man bisher nichts erreicht, auch ein für Mitte Oktober vom Land angekündigter Verhandlungsvorschlag stehe immer noch aus.

Lutter zufolge gibt Niederösterreich für Haupt- und Nebenbahnen jährlich 17 Mio. Euro aus und finanziere so nicht einmal die täglich erbrachten Leistungen im Nah- und Regionalverkehr. Die ÖBB würden pro Jahr 5 Mio. Zugkilometer mehr in Niederösterreich fahren als das Land eigenfinanziert, so Lutter im "Standard".

Auch verglichen mit anderen Bundesländern fällt die niederösterreichische Bahnfinanzierung laut ÖBB-Angaben bescheiden aus: Tirol zahle pro Pendlerkilometer viermal so viel wie Niederösterreich, hieß es. Insgesamt zahlen alle Bundesländer zusammen pro Jahr 110 Mio. Euro an die Bahn.

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