Streiks, Unwetter, zu straffe Flugpläne: harter Sommer für Airlines und Passagiere.
Kaum einem, der heuer in den Urlaub fliegt, gelingt das ohne längere Wartezeiten. Flugverspätungen und -ausfälle sind an der Tagesordnung – manche Reisende kommen bis zu drei Tage später an ihrem Ziel an als geplant. In Österreich fielen im 1. Halbjahr 2018 doppelt so viele Flüge aus wie im Vorjahreszeitraum, hat das Passagierrechte-Portal AirHelp erhoben. Anfang Juli war rund jeder dritte Flug ab Wien verspätet. Bis Ende Juli wurden von und ab Deutschland heuer 18.749 Flüge gestrichen (+67 %). Laut Airline-Verband IATA haben sich die Verspätungen im europäischen Luftraum heuer insgesamt mehr als verdoppelt.
Alle Airlines
Betroffen sind so gut wie alle Airlines. Allen voran die Lufthansa-Tochter Eurowings und weitere Billiglinien, aber auch AUA-Flüge sind immer wieder verspätet. Ursachen sind Unwetter, Lotsen- und Crew-Streiks, straffe Flugpläne der rasant wachsenden Low-Cost-Linien. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht die Flughäfen überlastet, regt an, Starts und Landungen zu verringern „oder zumindest nicht weiter zu steigern“. Der deutsche Verkehrsminister Scheuer will für Herbst einen Flug-Gipfel einberufen.
Jäger: "Fliegt ein Glied aus Kette raus, bringt das FLugplan zum Purzeln"
Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger ruft angesichts der sich häufenden Verspätungen und Ausfälle die gesamte Luftfahrtbranche auf, gemeinsam an der Qualität zu arbeiten und das Vertrauen der Passagiere wieder herzustellen. „Es ist nicht nur in Wien so, dass es sehr ambitionierte Flugpläne gibt und dass Airlines sehr schnell gewachsen sind. Sobald ein Glied aus der Kette rausfliegt, bringt das den Flugplan zum Purzeln“, sagt Jäger.