Der niederländische Onlinebroker Degiro startet heute Mittwoch in Österreich. Das 2008 gegründete Unternehmen will die Spesen der Konkurrenz deutlich unterbieten. Seit 2013 werden auch Privatkunden bedient, zunächst in den Niederlanden, inzwischen auch in Frankreich, Belgien und Tschechien. Eine rasche weitere Expansion ist geplant, sagte Degiro-Vorstand Jasper Anderluh im APA-Gespräch.
Degiro wickelt den Kauf von Aktien und börsennotierten Anleihen ab, macht aber keine Beratung und übernimmt auch keine Haftung für Irrtümer der Kundschaft. Die Eröffnung und Führung eines Kontos seien kostenlos, beim Kauf von Papieren fallen Kosten an. Eine laufende Depotgebühr gebe es nicht, sagte Anderluh, nur wenn Dienstleistungen angefragt werden, etwa die Teilnahme an einer Hauptversammlung, wird extra verrechnet.
Degiro hat für Österreich-Kunden halbierte Tarife für den Handel an den Börsen in Österreich und Deutschland. In Wien und Frankfurt zahlen Österreich-Kunden pro Transaktion 2 Euro fix und weitere 2 Cent pro 100 Euro Transaktionswert. Beim Kauf einer Aktie im Wert von 1.000 Euro fallen damit 2,20 Euro an Spesen an. Bei Aktien um 10.000 Euro an einer deutschen oder österreichischen Börse wären es 4 Euro. An anderen Börsen in Europa sind die doppelten Spesen fällig, also 4 Euro Fixum und 4 Cent je 100 Euro Transaktion. In den USA hingegen gibt es ein Fixum von 0,50 Euro und dann 0,4 US-Cent je Aktie.