Herbst-Stresstest

Ostkredite als Risiko für Österreichs Banken

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Härtetest für Kreditinstitute brachte wieder größere Unterschiede zutage.

Zu differenzierten Urteilen kommt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in ihrem Herbst-Stresstest bei den österreichischen Banken. Von der Erholung im Osten haben die heimischen Institute in den ersten drei Quartalen 2010 zwar profitiert. Trotzdem bleiben die Ost-Kredite ein Risiko. Genauso wie das anhaltend unsichere internationale Umfeld weitere Herausforderungen birgt. Die Ergebnisse der Belastungsproben für die Branche stellt die OeNB heute, Mittwochvormittag, im neuen Finanzmarktstabilitätsbericht vor.

Im neuen Bericht werden zudem "volkswirtschaftliche Effekte möglicher Maßnahmen zur Erhöhung der Schockresistenz" des heimischen Bankensystems aufgezeigt.

Eigenmittelsituation
Die Eigenmittelsituation der Banken hat sich laut OeNB bis Herbst heuer weiter verbessert. Gemessen an der konsolidierten "Tier-1- Ratio" im ersten Halbjahr 2010 hätten die heimischen Institute ihre Eigenmittelausstattung seit dem Tiefpunkt im September 2008, teilweise freilich mit Hilfe von Geldern des staatlichen Bankenpakets, um 2,5 Prozentpunkte auf rund 9,8 Prozent erhöht.

Internationaler Vergleich
Allerdings ist es damit nicht getan: "Aufgrund der im internationalen Vergleich weiterhin unterdurchschnittlichen Kapitalisierung und der laufenden Regulierungsinitiativen besteht mittelfristig weiterhin ein Eigenmittelbedarf des österreichischen Bankensektors", erklärte OeNB-Direktor Andreas Ittner in einer Aussendung vorab.

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Als eine Schlüsselaussage hält die Notenbank in ihrem Kommunique fest: "Die aktuellen Herbst-Stresstests der OeNB zeigten, dass die Resistenz des österreichischen Bankensystems gegenüber einem allfälligen neuerlichen Ausbruch einer globalen Krise intakt ist." Und weiter: "Es besteht eine Differenzierung der einzelnen Institute hinsichtlich der Auswirkungen des Stresstests."

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