Post-Chef sieht noch kein Ende der Krise

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Post-Generaldirektor Rudolf Jettmar sieht die Talsohle der Wirtschaftskrise noch nicht erreicht, für die vereinzelt auftauchende Jubelstimmung sei es noch zu früh. "Die Wirtschaftsprognosen für Länder, in denen die Österreichische Post tätig ist, wurden seit Beginn 2009 stetig nach unten revidiert. Und auch die aktuellen Halbjahresergebnisse großer Handelsunternehmen geben keinen Anlass, schon jetzt von einer Trendwende zu sprechen", so Jettmar.

Er erinnerte daran, dass der Aufschwung nicht von selbst komme. "Bei der Österreichischen Post wirkt sich das negative Marktumfeld, wie übrigens auch im Handel, mit einer gewissen Verzögerung - also spätzyklisch - aus. Besonders der Briefmarkt ist betroffen", so der Post-Chef, der mit 1. Oktober vom Telekomexperten Georg Pölzl abgelöst wird. Die Post müsse daher weiterhin die Personal- und Sachkosten senken.

"Im Unternehmen arbeiten heute etwa 1.000 Vollzeitkräfte weniger als im Vorjahr, dennoch gab es keine betriebsbedingte Kündigung. Pensionierungen, Sozialpläne, natürliche Fluktuation oder der Ersatz von Zeitarbeit durch eigenes Personal sind effektive Alternativen", so Jettmar.

Die Post AG veröffentlicht am nächsten Donnerstag (13.8.) ihr Halbjahresergebnis. Dass die heutige Aussendung die Bevölkerung auf schlechte Zahlen einstimmen soll, wurde von der Post auf Anfrage klar dementiert. Im 1. Quartal hat die Post jedenfalls trotz Wirtschaftskrise relativ gute Zahlen präsentiert. Die Post bekam zwar die Auswirkungen zu spüren, konnte aber den Umsatz fast halten und das Filialgeschäft sogar noch ausbauen.

Die Post bereitet sich zur Zeit auf die vollkommene Marktliberalisierung Anfang 2011 vor. Dann fällt das Monopol für Briefe unter 50 g. Ein neues Postmarktgesetz, dass die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb festlegen soll, ging kürzlich durch den Ministerrat. Von der Post wurde das Gesetz leise kritisiert, während die Konkurrenz von einem "Postschutzgesetz" spricht.

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