Die Österreichische Post schickt ihrem Hälfteeigentümer, dem Staat, jedes Jahr ein Riesenpackerl Geld. 714 Mio. Euro an Steuern und Abgaben generiere das "Netzwerk Post" jährlich, rechnete Postchef Georg Pölzl am Dienstagabend Journalisten vor.
400 Mio. Euro würden direkt und indirekt über Steuern gezahlt, dagegen sei die Post-Dividende von 64 Mio. Euro, die über die Staatsholding ÖIAG ins Budget fließt, geradezu ein kleiner Betrag. Zum Vergleich: Die Grundsteuer macht im Jahr 622 Mio. Euro aus.
Nicht zuletzt aufgrund des hohen Personalkostenanteils sei auch die Wertschöpfung sehr groß. Der Wertschöpfungsbeitrag der Post AG liegt bei einem BIP-Anteil von 0,51 Prozent. "Jeder eingesetzte Euro generiert 96 Prozent Wertschöpfung in Österreich", assistierte Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung dem Postchef.
Dass die Postler im Schnitt mit Mitte 50 in Pension gehen und somit das Budget überdurchschnittlich belasten, verneinte Pölzl. Man dürfe nicht vergessen, dass über 50 Prozent der Postbeschäftigten in der Zustellung tätig sind. "Die haben sehr früh zu arbeiten begonnen, machen einen harten Job und haben - im Gegensatz zur Bauwirtschaft - keine Winterpause", gab er zu bedenken. Von einem Bonus-Malus-System für die Beschäftigung von älteren Mitarbeitern, wie sie Arbeiterkammer und Gewerkschaften fordern, hält er nichts. Dies sei keine Ursachenbekämpfung.