Der größte deutsche Energiekonzern E.ON hat im ersten Halbjahr wegen der gefallenen Strom-Großhandelspreise operativ weniger verdient als zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 5,695 Mrd. Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Ebitda von 5,573 Mrd. Euro gerechnet. Der für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoüberschuss brach um 42 Prozent auf 1,911 Mrd. Euro ein.
E.ON-Chef Johannes Teyssen bekräftigte die Prognose, wonach dieses Ergebnis im Gesamtjahr auf 2,2 bis 2,6 Mrd. Euro fallen wird - nach 4,2 Mrd. im Vorjahr. Das Ebitda werde auf 9,2 bis 9,8 Mrd. Euro nach 10,8 Mrd. Euro schrumpfen.
E.ON litt erneut unten den Folgen der Energiewende. Wegen des Booms von erneuerbaren Energien verdient der Konzern mit seinen Großkraftwerken immer weniger. Außerdem blieben größere positive Sondereffekte wie im Vorjahr aus. Damals hatte sich E.ON mit dem russischen Gasriesen Gazprom auf neue Bezugsverträge geeinigt. Das hatte dem Unternehmen einen Sondergewinn von 1,2 Mrd. Euro beschert.