In Deutschland wird um einen baldigen Ausstieg des Bundes aus der Commerzbank spekuliert. Definitiv nicht zum Interessentenkreis zählt die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit. Deren Chef Federico Ghizzoni winkt ab.
Im Umfeld des deutschen Rettungsfonds SoFFin gilt es als wahrscheinlich, dass sich der Bund in absehbarer Zeit von seinen restlichen gut 17 Prozent an dem Institut trennen wird. "Damit ist in den nächsten sechs Monaten zu rechnen", schrieb die "Wirtschaftswoche" kürzlich unter Berufung auf Soffin-Quellen.
Zuletzt waren mehrere ausländische Großbanken als Interessenten gehandelt worden: allen voran die spanische Santander, die Schweizer UBS und die französische BNP Paribas.
Die italienische UniCredit will zwar in Deutschland wachsen, ein Interesse an der Commerzbank hat sie aber nicht. "Wir haben keine Pläne für eine Übernahme der Commerzbank", sagte Ghizzoni dem "Wall Street Journal Deutschland" am Rande der Bankenkonferenz "Banken im Umbruch" am Mittwoch. "Das ist gar nicht in der Diskussion", fügte der Manager hinzu.
Während die italienische Großbank weltweit die Kosten zurückfährt, wollen die Italiener in Deutschland Geld in die Hand nehmen und in die Expansion der Tochter HVB investieren. Das deutsche Geschäft ist damit die große Ausnahme und bleibt vom Schrumpfkurs der Mailänder Bank verschont.