Unter dem Druck einer unerwartet geringen Nachfrage senkt der Stahlriese ArcelorMittal seine Gewinnprognose für 2013. Der Betriebsgewinn (EBITDA) werde sich auf mehr als 6,5 Mrd. Dollar (4,9 Mrd. Euro) belaufen, teilte der weltgrößte Stahlkonzern am Donnerstag mit. Bisher war ArcelorMittal davon ausgegangen, das Vorjahresergebnis von 7,1 Mrd. Dollar übertreffen zu können.
Doch die gesamte Branche bekommt das sich verlangsamende Wachstum in China zu spüren und ächzt unter der Flaute im rezessionsgeplagten Europa. ArcelorMittal verkaufte im vergangenen Jahr 45 Prozent seiner Produktion nach Europa. Hier sei auch nicht mit einer anziehenden Nachfrage zu rechnen, hieß es. In allen anderen Regionen belebe sich das Geschäft.
Im zweiten Quartal 2013 verfehlte ArcelorMittal mit einem operativen Gewinn von 1,7 Mrd. Dollar die Erwartungen der Analysten (1,75 Mrd. Dollar) und musste sich mit rund einem Drittel weniger begnügen als noch ein Jahr zuvor. Das zweite Halbjahr werde auf bereinigter Basis aber eine klare Verbesserung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bringen, hieß es weiter.
Noch optimistischer für das zweite Halbjahr gibt sich der Branchenzweite Nippon Steel & Sumitomo. Die Japaner erwarten dank der ultralockeren Geldpolitik in ihrem Land und der staatlicher Konjunkturspritzen einen Gewinnsprung, wie sie am Vortag mitteilten.