Die Streikandrohung der Piloten bei der Lufthansa ist vom Tisch. Das Unternehmen und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit haben sich auf eine Schlichtung verständigt. Dies sagten Sprecher von Lufthansa und Gewerkschaft am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
Die Piloten hatten bis zuletzt mit einem viertägigen Streik vom 13. bis 16. April gedroht. Die Lufthansa, größte deutsche Fluglinie und AUA-Mutter, sei in den vergangen beiden Tagen auf die Gewerkschaft zugegangen, sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels. Man habe nun eine Schlichtungsvereinbarung unterschrieben, obwohl zuvor die offizielle Absage des Streiks zur Vorbedingung gemacht worden war. Gewerkschaftssprecher Jan Krawitz sagte, mit der Vereinbarung sei der angekündigte Streik abgesagt.
Kernpunkt des Tarifkonflikts ist neben der Bezahlung von rund 4500 Piloten ihre Mitsprache im Unternehmen. Die Vereinigung Cockpit will verhindern, dass schlechter zahlende Lufthansa-Töchter zur Konkurrenz im eigenen Haus werden. Lufthansa sieht dies als unzulässigen Eingriff der Gewerkschaft in das Management. Über solche Fragen will sie aber parallel zur Schlichtung mit der Gewerkschaft verhandeln.
Im Februar hatten die Piloten für einen Tag gestreikt. Dabei waren rund 2.000 Flüge ausgefallen, der Schaden betrug laut Lufthansa rund 50 Millionen Euro. Vor dem Arbeitsgericht verständigten sich beide Seiten dann auf die Wiederaufnahme der Gespräche. Als diese wieder stockten, drohte die Gewerkschaft erneut mit Streik. Allein durch die Ankündigung entstanden der Lufthansa nach eigenen Angaben weitere hohe Schäden, weil Passagiere mit ihren Buchungen vorsorglich auf andere Airlines auswichen oder ihre geplanten Reisen absagten.
Details zur Schlichtung lagen zunächst nicht vor. So stand nach Angaben der Gewerkschaft auch noch nicht fest, wer als Schlichter zwischen den Tarifparteien vermitteln soll. Auch zum Zeitrahmen wurden noch keine Angaben gemacht.