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Heimischer Gesundheitskonzern Vamed steigt in die Telemedizin ein

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Mit der neuen digitalen Plattform SMAPP bringt die Vamed jetzt hochqualitative Gesundheitsversorgung auch in Gebiete, die dazu bisher kaum Zugang haben - zum Beispiel nach Ghana.

Der zum deutschen Fresenius-Konzern gehörende österreichische Krankenhausbetreiber und Gesundheitsdienstleister Vamed mit Sitz in Wien hat 2021 mit einem Auftragsschub und einem hervorragenden Ergebnis die wirtschaftliche Basis für weiteres Wachstum gelegt. Großaufträge zur Errichtung neuer Krankenhäuser erhielt die Vamed unter anderem aus Österreich, Deutschland, Ländern Afrikas und aus Papua-Neuguinea.

Gewinn verdreifacht

Die Zahl der Vamed Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist um rund 1.000 Beschäftigte auf mehr als 24.000 gestiegen. Der Umsatz legte um 11 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro zu, das Betriebsergebnis (EBIT) wurde auf 101 Mio. Euro mehr als verdreifacht - und mit einem Auftragspolster von 3,5 Mrd. Euro (+14 Prozent) hat die Vamed auch für die nächsten Jahre mehr als genug zu tun.

„Die weltweite COVID-19-Pandemie war für die Gesundheitsbranche auch 2021 eine große Herausforderung. Die VAmed hat dennoch weltweit Gesundheitseinrichtungen unterbrechungsfrei verfügbar gehalten und so wesentlich zur medizinischen Versorgungssicherheit beigetragen", sagt Ernst Wastler, Vorstandsvorsitzender der Vamed. 

Heimischer Gesundheitskonzern Vamed steigt in die Telemedizin ein
© Vamed/Zach-Kiesling
× Heimischer Gesundheitskonzern Vamed steigt in die Telemedizin ein

Im 40. Jahr ihres Bestehens sei die Vamed heute in 98 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten. 2021 habe man drei neue Gesundheitsmärkte dazu gewonnen: Ruanda, Dschibuti und Barbados.

Zukunftsweisendes digitales Produkt

Um auch Menschen in entlegenen Gebieten medizinisch versorgen zu können, hat die Vamed 2021 ein zukunftsweisendes neues Produkt entwickelt: Die "SMAPP - Smart Health Posts+App" ist eine Kombination aus medizinischen Leistungen, die in physischen Standorten (Health Posts) direkt vor Ort angeboten werden, und einer App, die den Zugriff auf ein umfangreiches telemedizinisches Angebot ermöglicht. "In Afrika und in Asien-Pazifik haben 77 bzw. 75 Prozent der am Land lebenden Bevölkerung keinen Zugang zu benötigten Gesundheitsdienstleistungen", weiß Wastler. Die neue Plattform ermöglicht Konsultationen mit Ärztinnen und Ärzten regionaler Krankenhäuser beziehungsweise mit Spezialisten internationaler Universitätskliniken, die Teil des weltweiten Vamed-Netzwerkes sind. 

Erster Auftrag in Ghana

Den ersten Auftrag für SMAPP hat die Vamed in Ghana erhalten, wo in den nächsten Jahren 50 solcher Health Posts realisiert werden sollen. "Das Auftragsvolumen ist knapp unter 100 Millionen Euro", sagte Wastler. Die Standorte bestehen jeweils aus drei Modulen, die etwa die Größe von Containern haben. Es sei eine logistische Herausforderung, diese Module in zum Teil unwegsame Gebiete zu bringen, manchmal sei das nur mit Lufttransporten möglich. Besetzt sind die Standorte jeweils mit mindestens zwei Leuten - Krankenschwestern oder Community Workers. Außerdem sei geplant, dass im Abstand von ein oder zwei Wochen auch Ärzte bzw. Ärztinnen kommen, um für besondere Fälle oder Schulungen zur Verfügung zu stehen.

Für 800.000 Patienten

 "Wir können damit auf einen Schlag 800.000 Patientinnen und Patienten entweder über die App und/oder über die Smart Health Posts und/oder direkt über die Telemedical Hubs servicieren." Je nach Topographie und Bevölkerungsdichte komme man pro Patient und Jahr auf Kosten "im niedrigen zweistelligen Euro-Bereich", so Wastler.
 
 
 
 
 

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